"Es muss etwas passieren": Bruchsals Weg zur Traum-Innenstadt

Nach dem kürzlich durchgeführten Innenstadt-Check in Bruchsal steht fest: Es ist Zeit für Veränderungen. Unterstützt durch den IHK-Innenstadtberater Michael Rausch, wurden rund 700 Kunden befragt, um die bestehenden Probleme zu identifizieren. Obwohl Bruchsal im Mittelfeld mit Platz 32 von 85 rangiert, besteht deutlich Handlungsbedarf. Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung sind nun gefordert, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Die von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing erfassten Daten liefern wichtige Erkenntnisse. Lisa Mücke vom Stadtmarketing sieht in diesen Daten eine solide Grundlage für zukünftige Entscheidungen. Birgit Welge betont den Wert eines unabhängigen Beraters, der ohne eigene Agenda agiert.
Ein Highlight des Checks ist die hohe Passantenfrequenz am Friedrichsplatz, der sich als beliebtester Ort in der Stadt herausstellt. Dagegen besteht Nachholbedarf beim Stadtbild und Ambiente. Die Verantwortlichen vergleichen die gewünschte Atmosphäre mit der eines gemütlichen Wohnzimmers, in dem sich Kunden wohlfühlen sollen.
Eine der größten Herausforderungen sind die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Geschäfte. Welge und Mücke streben einheitliche Öffnungszeiten an, um die Attraktivität für Kunden zu steigern. Auch die Parkplatzsituation und die Erreichbarkeit per Fahrrad sollen verbessert werden. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass eine ansprechende Innenstadt automatisch ein qualitativ hochwertiges Gastronomieangebot anziehen wird.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Hoheneggerquartier, das bisher weniger frequentiert wird. Neue Beschilderungen und die Wiederbelebung von Straßenfesten könnten hier Abhilfe schaffen. Trotz zweier Leerstände am Kübelmarkt betonen Mücke und Welge das Potenzial des Ortes für Veranstaltungen und den Dialog mit den Händlern.
Ein kritischer Punkt ist die geringe Beteiligung der Händler an einem Schaufenster-Check. Mücke versteht die Herausforderungen des Einzelhandels, betont aber die Notwendigkeit, aktiv zu werden. Der Druck zur Transformation ist groß, und die erfolgreiche Beratung durch eine Schauwerbegestalterin hat bereits bei einigen Händlern zu spürbaren Verbesserungen geführt.
Der nächste Schritt ist eine Klausurtagung mit dem Innenstadtberater, an der Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Branchenbund sowie Vertreter aus Kultur und Tourismus teilnehmen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Stadtgestaltung und weitere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt.
(Quelle: BNN, 12.12.2023)