Innenstadtberater setzt auf Aufschwung für den Einzelhandel in Bretten

Lokale Geschäfte und regelmäßige Events locken viele Menschen in die Brettener Innenstadt. Doch will der Einzelhandel wirklich fit für die Zukunft sein, sind frische Ideen gefragt.
Um den Geschäftstreibenden unter die Arme zu greifen, bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe gemeinsam mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein das Förderprojekt "Qualitätsoffensive Handel 2030" an. 19 Kommunen im Landkreis Karlsruhe nehmen daran teil – darunter auch Bretten, wo sich die Bestandsaufnahme mit dem Innenstadtberater Michael Rausch in einer fortgeschrittenen Phase befindet. Kann das Projekt dem Brettener Einzelhandel auf die Sprünge helfen?

Innenstadt zeigt vielfältiges Bild

Die Geschäftsleute stünden in der Melanchthonstadt vor ähnlichen Herausforderungen wie in vielen anderen Städten auch, erklärt Rausch gegenüber dieser Redaktion. Grundsätzlich stellt der Fachmann aber fest: Die Innenstadt von Bretten zeige ein vielfältiges Bild. "Während einige Bereiche sehr belebt sind und eine hohe Attraktivität aufweisen, gibt es auch Zonen, die von Leerständen und einer nachlassenden Besucherfrequenz betroffen sind", so Rausch.

Rausch hebt proaktive Kommunikation zu Baustellen positiv hervor

Der Innenstadtberater macht einige Problemfelder für Bretten aus: Neben dem zunehmenden Online-Handel sei da auch die demographische Entwicklung, die Notwendigkeit der Digitalisierung für lokale Geschäfte, eine Aufwertung des öffentlichen Raums und Schaffung von attraktiven Anreizen für Besucher und Kunden. Zudem sei die Integration von kulturellen und sozialen Angeboten in das Konzept der Innenstadtgestaltung ein wichtiger Aspekt, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Als positiv hebt Rausch dagegen die proaktive Kommunikation der Stadt hervor, was die Baustellen anbelangt. So werde jedem potentiellen Besucher von außerhalb vermittelt, dass die Innenstadt jederzeit erreichbar ist und ausreichend Parkplätze vorhanden sind.

Einzelhändler bewerten Innenstadtberatung durchweg positiv

Die teilnehmenden Einzelhändler bewerten das Beratungsangebot der IHK Karlsruhe durchweg positiv und gewinnbringend. So erklärt Ariane Maaß von der Hirsch-Apotheke, dass sie wertvolle Tipps zur Gestaltung ihres Schaufensters erhalten habe, zum Beispiel einen Vorhang hinter dem Fenster anzubringen, damit die Produkte besser zur Geltung kommen. "Wir sind aber noch dran, alle Punkte umzusetzen", erklärt sie und verweist darauf, dass viele Tipps zwar praktisch seien, aber nun neben dem normalen Tagesgeschäft umgesetzt werden müssten. Dabei kommt sie auch auf die notwendige regelmäßige Pflege des Internetauftritts zu sprechen. "Unsere Homepage ist aber zum Glück noch recht neu, weshalb es da nicht viel zu verbessern gibt", sagt sie.

Workshops zur besseren Online-Sichtbarkeit

Mit dem Thema der Digitalisierung hat sich auch Artur Wengert von Papier & Co. befasst. "Es gab zwei Abende zum Google-Marketing, die sehr interessant waren", erklärt er. Dabei hätten die Teilnehmenden gelernt, wie man seinen Online-Auftritt bei Google verbessert, auf Bewertungen reagiert oder die Öffnungszeiten in seinem Unternehmensprofil pflegt. Wengert freut sich auch darüber, dass bei den Workshops "Händler querbeet" teilgenommen hätten, sodass ein Querschnitt der Brettener Innenstadt bei der Beratung anwesend gewesen sei.

“Gelungener und mitreißender Auftakt”

Achim Hofsäß von Blickfang und Laura Pusch von Mode Dittes erklären gemeinsam, dass die Vorstellung der IHK "ein gelungener und mitreißender Auftakt" gewesen sei, ebenso wie die gemeinschaftliche Stadtbegehung, "bei der uns Ladenbesitzern auch mal wieder die Scheuklappen gelüftet wurden und wir viele Missstände erkennen konnten." Bei solchen Zusammenkünften seien auch die Gespräche und der Austausch mit Kollegen wichtig und anregend. "Bei dem ein oder anderen Kollegen konnte man auch bereits Veränderungen in den Schaufenstern erkennen", meinen die Geschäftsleute.
(Quelle: kraichgau.news, 28.02.2024)