#3Mal3 Leben in der Innenstadt

Die IHK Karlsruhe möchte sich im Rahmen ihrer digitalen Gesamtstrategie jeden Monat mit unterschiedlichen Themen rund um die Digitalisierung beschäftigen – von der digitalen Mitarbeiterrekrutierung bis zur künstlichen Intelligenz. Hierzu werden monatlich im Rahmen der Reihe #3Mal3derDigitalisierung 3 Fragen an Unternehmen gestellt – und die 3 Antworten werden mit Ihnen geteilt!
Im April geht es um das Thema stationärer Einzelhandel, der in den vergangenen Jahren zunehmend zu kämpfen hatte: Eine Verschiebung hin zum E-Commerce sorgte für kleiner werdende Besucherzahlen und sinkende Umsätze in den Innenstädten. Den Höhepunkt fand diese Entwicklung im Corona-Lockdown. Doch nicht erst seitdem werden die Stimmen, die eine Digitalisierung zur Rettung des Einzelhandels fordern, immer lauter. Welche Zukunft hat der stationäre Handel? Welche Potenziale liegen in der Digitalisierung? Wir haben zu diesem Thema 3 Fragen an unseren Innenstadtberater, Herr Christopher Woschek, gerichtet.

1. Mit welchen digitalen Alternativen könnte Ihrer Meinung nach einer Verödung der Innenstädte entgegengewirkt werden?

Digitale Alternativen bieten meiner Meinung nach eine Möglichkeit zu einem vielversprechenden Wandel des stationären Einzelhandels – sowohl vor als auch nach dem Weg in die Innenstadt! Einerseits müssten die Händler grundsätzlich die Kundenwahrnehmung erhöhen, um die Besucherfrequenzen in den Innenstädten zu steigern. Andererseits muss diese Wahrnehmung aber nachhaltig sein und für zukünftige Besuche einen Mehrwert bieten.  Zur Erhöhung der Frequenzen denke ich an die die Nutzung sozialer Medien als Kommunikationstool, an die digitale Terminbuchung über mobile Endgeräte oder die Bestellung von Waren online und der Abholung vor Ort, also Click and Collect. Im Fokus digitaler Angebote sollten das Einkaufserlebnis für den Kunden und die individuelle Ansprache stehen.  Um auch nach dem Besuch sichtbar zu bleiben, können Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eine sinnvolle Ergänzung im stationären Handel sein. Vor allem können Produkte individueller dargestellt werden, so zum Beispiel die Anprobe von Kleidung, Brillen oder das Auftragen von Make-Up. Diese Technologien können den Einkaufsprozess vereinfachen und den Einkauf zu einem emotionalen und erlebbaren Event machen. 

2. Welche Empfehlung würden Sie betroffenen Einzelhändlern geben?

Trauen Sie sich digital zu werden und nutzen Sie die digitalen Möglichkeiten, um den stationären Einzelhandel wiederzubeleben. Durch die Vernetzung beider Welten können Innenstädte wieder ein Ort der Begegnung, des Lebens und des Erlebens werden.  

3. Welche Unterstützung bieten Sie als Innenstadtberater den umliegenden Städten? 

Als Innenstadtberater habe ich die Aufgabe, die innerstädtischen Akteure zu vernetzen und gemeinsam mit ihnen Projekte bzw. Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt zu erarbeiten. Neben den Gewerbetreibenden aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur- und Dienstleistungswirtschaft gehören hierzu auch Wirtschaftsförderung, Stadtplanung, Citymanagement und nicht zuletzt Immobilieneigentümer:innen. Ziel dabei ist es, durch geeignete Maßnahmen Besucher auf die Innenstädte aufmerksam zu machen und in die Innenstädte zu locken.  
Haben Sie auch Interesse, als Interviewpartner zu einem anderen Thema befragt zu werden? Dann melden Sie sich bei uns!
Karlsruhe, 01.04.2022