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Für deutsche Unternehmen: Metallbearbeitung auf dem Westbalkan

Der Westbalkan wird als Beschaffungsmarkt immer interessanter. Im Fokus stehen dabei vor allem bearbeitete Metallteile.
Häufig beginnen deutsche Firmen die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen mit Aufträgen zur Lohnfertigung. Dabei wird das Material zur Verfügung gestellt, und es werden nur einzelne Arbeitsschritte ausgelagert. Grund ist die zunächst größere Unabhängigkeit für die deutsche Seite.
Stimmen die Ergebnisse, wird die Zusammenarbeit häufig intensiviert, beispielsweise durch die Weiterqualifizierung von Beschäftigten oder auch in der gemeinsamen Beschaffung von Maschinen und Anlagen.
Wurden lange nur einfache Produkte in der Region bearbeitet oder gefertigt, haben die Unternehmen in der Region durch Auslandskooperationen inzwischen weiteres Know-how aufgebaut. Heute bieten lokale Firmen ein breites Spektrum an Kapazitäten an, das von der Aluminiumextrusion bis zum Zerspanen reicht.
Vorhandene technische Kapazitäten in der Metallverarbeitung in Serbien sowie Bosnien und Herzegowina sind vor allem: Schweißen, Pressen, (Plasma-) Schneiden, Biegen, Stanzen, Formen, Drehen, Fräsen, Bohren, Sandstrahlen, Zerspanen, Aluminiumextrusion, Guss- und Schmiedeteile
Das breite Spektrum an technischen Kapazitäten schafft internationale Nachfrage. Serbiens metallverarbeitende Industrie legt einen Exportrekord nach dem anderen hin.
Zusammen mit den Ausfuhren der Metallindustrie bildet die Metallverarbeitung das Rückgrat der serbischen Exportwirtschaft: Die Branche steht für fast 12 Prozent aller Ausfuhrgüter. Im Land gibt es laut Statistikbehörde über 3900 metallverarbeitende Betriebe, die rund 54.000 Menschen beschäftigen. Die Branche prägen vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die sich häufig in Familienbesitz befinden.
Ergänzt werden die originär serbischen Unternehmen durch mittelständische Unternehmen aus dem Ausland, immer häufiger auch aus Deutschland. Beispielhaft dafür sind Investitionen wie von König Metall in Ivanjica oder Hansgrohe. Oder Bizerba in Valjevo: Der Hersteller von Waagen sowie Lösungen in der Wiege-, Schneide- und Etikettiertechnologie nahm im April 2023 ein neues Werk in Betrieb. Bis zu 300 Mitarbeitende fertigen lokal für den Export ihrer Produkte nach Deutschland. Neben der Montage beheimatet das neue Bizerba-Werk auch eine vollautomatisierte Logistikzone.
Mehr Informationen finden Sie unter hier.
Lieferanten im Westbalkan – Tipps für die Suche:
  1. Germany Trade & Invest bietet Informationen zu den Ländern, den wirtschaftlichen Entwicklungen und Rahmenbedingungen und weiterführende Informationen, beispielsweise die Sourcingstudie Westbalkan.
  2. Die Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) haben Büros in Sarajevo, Belgrad und Skopje. Sie bieten passende Dienstleistungen bei der Suche nach geeigneten Lieferanten und begleiten auch vor Ort.
  3. Die Bundesregierung fördert die Beschaffung aus der Region mit einer eigenen Initiative. Dabei treffen einmal jährlich bei der Einkaufsinitiative Westbalkan deutsche Einkäufer in B2B-Meetings auf Lieferanten aus der Region.
  4. Mehr Länder nimmt das Procurement and Supply Forum für Mittel- und Osteuropa in den Fokus. Auch dabei treffen Einkäufer in B2B-Meetings auf Lieferanten.
  5. Online bietet die Plattform AHK Europe Suppliers eine Lieferantensuche an.
Stand: 05.02.2025