Fachkräfte aus dem Ausland
Bei der Fachkräftesicherung übernimmt die IHK Hannover als starke Partnerin der Unternehmen seit Jahren hoheitliche Aufgaben, Beratungsservices und politische Interessensvertretung. Diese Aktivitäten wollen wir im Sinne unserer 180.000 Mitgliedsunternehmen ausbauen, mit weiteren Angeboten anreichern und speziell auf die genannten Handlungsfelder zuschneiden.
„GEZIELTE ZUWANDERUNG ERLEICHTERN“
Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz sind im Jahr 2024 neue Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung in Kraft getreten. Für Unternehmen gibt es nun zusätzliche Wege und Spielräume, Fach- und Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen, beispielsweise durch Anerkennungspatenschaften oder die neue Chancenkarte. Damit wird eine erhebliche Ausweitung der Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt auch in den unteren Gehaltsgruppen möglich. Die Regelungen sind allerdings durch die Vielfalt der neuen Möglichkeiten komplex und die Unternehmen benötigen Unterstützung bei der Umsetzung. Darüber hinaus gewinnt das Thema der Zuwanderung in Ausbildung kontinuierlich an Bedeutung. Laut aktueller DIHK-Umfrage hat bereits fast die Hälfte der bundesdeutschen Ausbildungsbetriebe Erfahrung damit, dass junge Menschen, die aus dem Ausland kommen, direkt eine Ausbildung beginnen oder sich darum bemühen. Als die größten Hemmnisse erweisen sich Sprachbarrieren sowie die Bürokratie.
Folgende zusätzliche Aktivitäten plant die IHK unter anderem:
- Die IHK baut ihre Informations- und Beratungsstrukturen für Unternehmen und ausländische Fachkräfte aus, um das komplexe Regelwerk der Fachkräfteeinwanderung überschaubar und verständlich zu erklären.
- Die IHK strebt ergänzend zur bestehenden Vereinbarung mit der Stadt und Region Hannover Kooperationen mit weiteren Ausländerbehörden zum sogenannten „beschleunigten Fachkräfteverfahren“ nach § 81a AufenthG an. Sie übernimmt damit die Beratung von Unternehmen zur Verfahrenserläuterung, die Vorprüfung der ausländischen Zeugnisse für den Verfahrenszugang, die Zusammenstellung aller weiteren Unterlagen sowie die
Abstimmung und Kommunikation mit den Ausländerbehörden. - Die IHK baut ein eigenes Unternehmensnetzwerk zur Fachkräfteeinwanderung auf. So soll eine geeignete Plattform geschaffen werden, über die sich interessierte Unternehmen zu den Möglichkeiten der Fachkräfteeinwanderung informieren, ihre Erfahrungen austauschen bzw. gemeinsam konkrete Vorhaben planen.
- Die IHK initiiert eigene Pilotprojekte zur Zuwanderung aus Drittstaaten und entwickelt daraus Musterprozesse für eine gelingende Fachkräfteeinwanderung. In einem ersten Schritt soll – gestützt auf eine zusätzliche Förderung durch das Land Niedersachsen – ein Pilotprojekt zur Zuwanderung von kolumbianischen technischen Fachkräften für die Gesundheitsregion Südniedersachsen durchgeführt werden.
- Damit Unternehmen sich auf Qualitätsstandards und die Seriosität von privaten Recruiterinnen und Recruitern verlassen können und leichter verlässliche Akteure für die Bewerbersuche im Ausland finden, entwickelt die IHK ein Qualitätssiegel. Damit sollen sich Personaldienstleisterinnen und -dienstleister bei der Vermittlung von zuwanderungswilligen Menschen an Unternehmen auf entsprechende Standards verpflichten.
Stand: 02.01.2025