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Innenstadt zum multifunktionalen Herz der Metropolregion Hamburg machen

Handelskammer legt konkreten Zukunftsplan für die Innenstadt vor
Die Handelskammer will die Hamburger City in einen innovativen, attraktiven und nachhaltigen Unternehmens- und Wohnstandort, einen Ort der Identifikation sowie einen Treffpunkt für alle Bürger und Gäste verwandeln. „Die Hamburger Innenstadt muss sich neu erfinden, denn als reines Einzelhandels- und Gastronomiezentrum ist sie nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagt Handelskammer-Präses Norbert Aust zur Vorstellung eines umfassenden Zukunftsplans für die City. „Sie ist das Herz der Metropolregion Hamburg und muss wieder Identifikationsort für alle werden“, so der Präses weiter. „Wir brauchen eine breitere Nutzungsmischung. Die räumliche Trennung von Einkaufen, Arbeiten, Dienstleistungen, Wohnen, Produktion und Freizeitgestaltung muss überwunden werden. Dazu braucht es einen umfassenden Transformationsprozess. Für die Gestaltung dieses Prozesses regen wir die Gründung einer Innenstadt GmbH an, die das professionelle Management von zukünftigem Nutzungsmix und Leerstand übernehmen würde“, so Aust. 
Der Zukunftsplan für die Innenstadt sei auch als Impuls und Auftakt für einen Ideenwettbewerb um die Entwicklung der Innenstadt zu verstehen. Die Handelskammer schlägt einen Designmarkt mit Festivalatmosphäre unter der U-Bahn-Hochbrücke am Rödingsmarkt, eine Freiluftarena für internationale Sportveranstaltungen, ein Science Center und das Konzept einer Markthalle beispielsweise in der Immobilie von GALERIA Karstadt Kaufhof an der Mönckebergstraße vor. 
Auch die Erreichbarkeit der Innenstadt ist von elementarer Bedeutung. „Die Zukunft der Mobilität ist automatisiert, schnell und klimaneutral“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Malte Heyne. „Wir müssen hier weit über den Tellerrand schauen und nicht nur E- und Wasserstoffmobilität mitdenken, sondern auch heute kaum vorstellbare Verkehrsmittel wie Lufttaxis oder autonome Fahrzeuge. In Dubai, Singapur oder Paris sind solche zukunftsträchtigen Fortbewegungsmittel bereits in der Planung. Wir können von internationalen Vorbildern lernen.“ 
Für die Belebung der Innenstadt muss sie auch als Wohnstandort weiterentwickelt werden. Neben neuen Wohnungen oder Gebäudeaufstockungen müssen auch Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen und Spiel- und Freizeitflächen auf eine zunehmende Wohnbevölkerung ausgelegt werden. Die neuen Bewohner bringen Kaufkraft mit und beleben Straßen und Plätze. Für eine lebendige Innenstadt würden laut der Analyse der Handelskammer auch Anlässe und Orte sorgen, die einen Austausch und Aufenthalt attraktiv machen. Die Handelskammer schlägt vor, Binnenalster und Fleete mit Bootsverleih, Waterbiking, schwimmende Beachclubs und Biergärten, einem Alsterbad oder einer Seebühne in Erlebnisräume zu verwandeln. Skywalks zwischen der Innenstadt und der Hafencity würden für ein attraktives Stadtbild und einer Erleichterung der Mobilität sorgen.
„Hamburg hat großartige Potentiale und Chancen, die konsequent genutzt werden müssen“, betont Niels Pirck, Vizepräses der Handelskammer. „Dieser grundlegende Transformationsprozess der Innenstadt wird nur gelingen, wenn alle City-Akteure an einem Strang ziehen. Was wir brauchen, sind innovative Ideen und Konzepte, an denen sich alle Stakeholder der Innenstadt beteiligen. Wir wollen ein Festival der besten Ideen initiieren“, so Pirck.
Zum Hintergrund: 
Das Papier „Die Hamburger Innenstadt auf dem Weg in ihre Zukunft 2040“ wurde unter Beteiligung der ehrenamtlichen Gremien erarbeitet und mit sehr großer Mehrheit im Plenum verabschiedet. Es enthält neben einer Analyse der aktuellen Situation auch ein Zukunftsbild sowie konkrete Handlungs- und Projektvorschläge. 
Die Hamburger Innenstadt und das vorgelegte Standpunktpapier werden auch das Thema einer Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten am 7. Juni 2021 ab 10.30 Uhr sein. Dabei sein wird unter anderem Herr Dr. Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Er wird gemeinsam mit den anderen Diskutanten einen Blick auf die allgemeine Entwicklung der Innenstädte aber insbesondere der Hamburger Innenstadt und das Konzept der Handelskammer Hamburg werfen. 
Das vollständige Papier mit weiteren konkreten Ideen finden Sie unter www.hk24.de/innenstadt2040.