Coronavirus

Wir machen uns stark für die Hamburger Wirtschaft!

In Krisenzeiten kann die Handelskammer mit ihrem direkten Draht zu den Mitgliedsunternehmen einerseits und ihren guten Kontakten zur Politik auf der anderen Seite besonders effektiv dazu beitragen, dass gute politische Entscheidungen im Sinne der Wirtschaft getroffen werden.
Wir stellen den politischen Entscheidungsträgern in Hamburg, in Norddeutschland und auf Bundesebene unser Know-how aus den Unternehmen, den Branchen und dem Standort zur Verfügung, das wir durch viele Gespräche, Umfragen und Hintergrundanalysen gewinnen. In der aktuellen Coronakrise haben wir uns zum Beispiel in folgenden Bereichen für die Interessen der Hamburger Wirtschaft stark gemacht.

In Hamburg

Briefe

Zwei Tage nach Beginn des ersten Lockdowns, hat sich unsere Handelskammer mit einem Brief an den Bürgermeister sowie an den Finanz- und den Wirtschaftssenator gewandt. Darin haben wir Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zum Beispiel in Form eines Sonderfonds oder durch Stundung von Mieten oder Steuer- und Gebührenzahlungen an öffentliche Gläubiger vorgeschlagen. Die Vorschläge fanden Eingang in das Corona Hilfspaket des Hamburger Senats, das am 19. März 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Gemeinsam mit der Handwerkskammer haben wir uns am 29. Mai 2020 in einem Brief an Wirtschaftssenator Westhagemann gewandt, um wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie-Folgen zu fordern.

Resolutionen zur Corona-Politik

Die Lage der Hamburger Wirtschaft ist aufgrund direkter und indirekter Tätigkeitsverbote, existenzbedrohender Einbußen, unsicherer Zukunftsaussichten und der Gefährdung von Ausbildungsplätzen nach wie vor sehr kritisch. Das Plenum der Handelskammer Hamburg hat daher in seiner Februar-Sitzung 2021 eine Corona-Resolution verabschiedet und forderte darin unter anderem eine norddeutsch-einheitliche stufenweise Öffnungsperspektive, die schnelle und vollständige Auszahlung der Corona-Hilfen und die Einbeziehung der Wirtschaftsexpertise.
Angesichts der weitreichenden Folgen der Pandemie für die norddeutsche Wirtschaft haben der UVNord und die Handelskammer Hamburg am 16. April 2021 eine  gemeinsame Corona-Resolution verabschiedet. Darin wurde gefordert, die unternehmerische Expertise im Vorfeld neuer Rechtsverordnungen und bei Modellprojekten einzubinden und die Weichen für den Restart der Wirtschaft zu stellen.
Am 7. Juli 2022 hat das Plenum mit Blick auf eine drohende Verschärfung der Situation im Herbst erneut eine Corona-Resolution verabschiedet und gefordert, dass alle etwaigen Eingriffe in die persönliche und unternehmerische Freiheit evidenzbasiert, möglichst milde, leicht umsetzbar und zielführend sein müssten. Voraussetzung für jeden Eingriff seien darüber hinaus valide Daten zum Infektionsgeschehen, zur Hospitalisierung und zum Immunstatus der Bevölkerung über ein volldigitalisiertes Meldewesen. Außerdem gelte es möglichst bundesweit einheitliche Regelungen und Grenzwerte festzulegen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und endlich Wirtschaftsvertretungen institutionell in die relevanten Gremien einzubinden.

Austausch mit Senatsvertreter:innen und Expert:innen

Neben dem ständigen Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen der Handelskammer und den zuständigen Stellen der Verwaltung nimmt die Hauptgeschäftsführung gemeinsam mit den Geschäftsführern verschiedener Verbände an regelmäßigen Gesprächsrunden mit dem Wirtschaftssenator teil.
Auf Initiative unserer Handelskammer fanden mehrere branchenspezifische Runde Tische statt: Tourismus und Freizeitwirtschaft: 4. Juni 2020 mit Wirtschaftssenator Westhagemann, Einzelhandel: 6. Juli 2020 mit Wirtschaftssenator Westhagemann und Event- und Veranstaltungsbranche: am 9. Juli 2020.
Am 30. November 2020 fand der erste  Austausch der Hamburger Wirtschaft mit den Senatoren Dr. Dressel und Westhagemann zur Coronakrise statt, an der mehr als 130 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Hamburg teilgenommen haben. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann stellten das neue Beteiligungsprogramm Hamburger Stabilisierungs-Fonds sowie die weiteren Corona-Finanzierungshilfen vor. Im Anschluss daran diskutierte die Runde über Ideen, wie mehr wirtschaftliches Leben während der Pandemie ermöglicht werden kann. 
Mitte Februar 2021 hat der zweite virtuelle Austausch der Hamburger Wirtschaft mit den Senatoren Dr. Dressel und Westhagemann stattgefunden. Über 150 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter von Verbänden und Clustern haben teilgenommen und viele sind direkt mit den Senatoren über ihre Herausforderungen ins Gespräch gekommen. 
Unsere Handelskammer hat am 26. Februar 2021 einen virtuellen Austausch der Hamburger Wirtschaft mit dem Hamburger Virologen Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit mit etwa 130 Unternehmerinnen und Unternehmern durchgeführt. Kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Wirtschaft die Gelegenheit von Schmidt-Chanasit mehr über die Wirksamkeit und Verfügbarkeit von Schnelltests und ihre Rolle für mehr wirtschaftliches Leben zu erfahren. Viele praktische Fragen für den Einsatz von Schnelltests im innerbetrieblichen Ablauf, im B2B- sowie im Kundenkontakt wurden gestellt und fachkundig kommentiert. 
Angesichts der sich durch die dritte Pandemiewelle verschärfenden Lage der Hamburger Wirtschaft hat das Plenum der Handelskammer am 14. April 2021 mit dem Ersten Bürgermeister, Senatorinnen und Senatoren sowie dem Chef der Senatskanzlei bei einer außerordentlichen Plenarsitzung über Wege aus der Krise diskutiert.

Kampagnen

Mit “Wir geben Corona keine Chance” hat die Hamburger Wirtschaft am 2. Oktober 2020 gemeinsam mit der Stadt Hamburg ein Zeichen dafür gesetzt, dass Unternehmen in ihren Geschäften, Büros und Verkaufsflächen auf die Einhaltung der Corona-Regeln bestehen und damit zur Eindämmung der Pandemie beitragen. 
Mit der Initiative  “So lieben wir Hamburg” hat die Handelskammer die Öffnungsschritte zum Sommer 2021 begleitet und ein großes Bild des Optimismus und der neuen Chancen erzeugt.

Umfragen

Um Politik und Verwaltung fortlaufend über die wirtschaftliche Lage in der Stadt zu informieren, führt die Handelskammer regelmäßig Umfragen durch. Die Konjunkturumfragen zeigen die dramatischen Einbrüche für die Hamburger Wirtschaft seit dem Beginn der Coronakrise.  
Weitere Umfragen hat die Handelskammer unter anderem zur Lage des Groß- und Außenhandels (6. März 2020), zur  Lage der Veranstaltungsbranche (15. Juli 2021),  zur  Impfbereitschaft der Unternehmen (29. April 2021), zum “2G-Modell” (21. September 2021) und zu “ 3G am Arbeitsplatz/Homeofficepflicht” (22. November 2021) durchgeführt.

In Norddeutschland

Die Hamburger Wirtschaft ist eng verflochten mit ihrem Umland in der Metropolregion und in Norddeutschland. Um auch auf dieser Ebene Einfluss auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nehmen zu können, engagiert sich die Handelskammer in der Initiative "Pro Metropolregion Hamburg" und dem Zusammenschluss der zwölf norddeutschen Industrie und Handelskammern, der IHK Nord. Der Standort Norddeutschland ist von der Coronakrise überdurchschnittlich betroffen, weil er stark in die internationale Arbeitsteilung eingebunden ist. Auch durch die besondere Bedeutung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den Norden Deutschlands, die im Norden für mehr als 850.000 standortgebundene Arbeitsplätze steht, haben die staatlichen Infektionsschutz-Vorgaben die norddeutsche Wirtschaft besonders hart getroffen.
Die Coronakrise hat aber auch schonungslos die strukturellen Defizite des Standortes Norddeutschland offengelegt. Ein norddeutscher Schulterschluss zur Überwindung der Coronakrise in der Wirtschaft wäre ein ebenso starkes wie notwendiges Signal für den Zusammenhalt im Norden.
Mit drei Positionspapieren zum Thema "Wege aus der Krise", die maßgeblich von der Handelskammer mit erarbeitet wurden, hat sich die IHK Nord mit Vorschlägen und Forderungen bereits frühzeitig an die norddeutsche Politik gewandt.

Auf Bundesebene

Austausch mit Hamburger Bundestagsabgeordneten

Vertreter:innen der Handelskammer Hamburg aus Haupt- und Ehrenamt haben sich am 1. Dezember 2020 mit sieben Hamburger Bundestagsabgeordneten ausgetauscht. Im Fokus standen die Corona-Finanzierungshilfen (Überbrückungshilfe II/III sowie November- und Dezemberhilfen). 
Am 4. und 22. Februar 2021 gab es einen virtuellen Austausch mit Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft und des Deutschen Bundestages, an dem Unternehmen aus dem Handel, der Tourismuswirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft teilnahmen.

DIHK

Ein wesentlicher Teil der Wirtschaftspolitik wird nicht auf Landes- oder regionaler Ebene gestaltet, sondern durch die Bundesregierung. Über den Dachverband der Industrie- und Handelskammern, den DIHK, wirkt die Handelskammer auch auf dieser Ebene beratend auf die Politik ein. Der DIHK fördert die Zusammenarbeit der IHKs und AHKs und vertritt auf (inter-)nationaler Ebene die Interessen der gewerblichen deutschen Wirtschaft, auch während der Coronakrise.
Gemeinsam mit BDA, BDI und ZDH hat der DIHK die Kampagnen #WirtschaftImpftgegenCorona und #WirtschaftTestetgegenCorona ins Leben gerufen.
Zudem steht der DIHK in ständigem Austausch mit Politik und Verwaltung. Auf Initiative des DIHKs schuf die Bundesregierung beispielsweise die Möglichkeit des unterjährigen pauschalierten Verlustrücktrags. Viele Betriebe werden im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Coronakrise Verluste machen. Diese Verluste können schon jetzt steuerlich geltend gemacht werden, das heißt das Finanzamt erstattet das Geld bereits in diesem Jahr anstatt 2021. Hier erfahren Sie, wie der Verlustrücktrag funktioniert.
Am 18. März 2022 hat der DIHK gemeinsam mit BDA, BDI und ZDH einen 10-Punkte-Plan veröffentlich: “ Lehren aus Corona – Wie sich noch mehr Krise künftig verhindern lässt”.