Unternehmen befürchten Produktionsstillstände

Halle (Saale), 1. April 2022. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine lässt auch die Sorgen der Betriebe in Sachsen-Anhalt wachsen. Ein Drittel der in einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) befragten Unternehmen planen, ihre bisherigen Geschäftsaktivitäten nach Russland und/oder der Ukraine einzustellen. Ebenfalls ein Drittel der Befragten hofft indes, auf andere Lieferanten ausweichen zu können. Unter anderem für Rohstoffe wie Stahl, Nickel, Aluminium oder Mineraldünger.
„Die Suche nach alternativen Zulieferern kostet Zeit und Geld. Etliche Firmen kündigen bereits jetzt Produktionsstillstände in den nächsten Monaten an“, so Birgit Stodtko, IHK-Geschäftsführerin International. Auch wenn der Außenhandel Sachsen-Anhalts mit Russland und der Ukraine abseits von Erdgas und Erdöl überschaubar ist, wirken sich die verhängten Sanktionen nahezu auf alle Beteiligten deutlich aus. Die Unsicherheit durch die zahlreichen Maßnahmen sei groß und es werde mit weiteren Handelshemmnissen gerechnet. Banken, Speditions- und Logistikunternehmen reagieren teils mit mehr Beschränkungen als rechtlich erforderlich wären, um Sanktionsverstöße zu vermeiden. „Fakt ist: der Krieg verschärft alle Probleme, die die Wirtschaft ohnehin seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat“, so Stodtko weiter.
An der IHK-Schnellumfrage haben sich knapp 50 hiesige Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in Russland und/oder der Ukraine beteiligt. Weitere Informationen zur Umfrage und zu den Auswirkungen des Angriffskriegs sind online unter  zu finden.