Positionspapier zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2021

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) formuliert ihre Erwartungen an die Wirtschaftspolitik der kommenden Landesregierung.
Die gewählte Interessenvertretung von 55.000 Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts hat dazu rund acht Wochen vor der Landtagswahl am 6. Juni ein Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4583 KB) mit wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen beschlossen. „Die Corona-Pandemie hat strukturelle Schwächen etwa in der digitalen Infrastruktur des Landes offenbart“, stellt IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel fest. „Wir dringen auf vier entscheidende Initialzündungen, damit sich unsere Unternehmen gerade auch mittel- und langfristig gut entwickeln können.“ 
  • Das Land brauche eine Fachkräfteinitiative in drei Stoßrichtungen, so Keitel: das bestehende Personal weiter qualifizieren, mehr Interesse bei jungen Menschen wecken und aktiv ausländische Beschäftigte für Sachsen-Anhalt anwerben.
  • „Damit der anstehende Strukturwandel gelingt, muss das vorrangige Ziel mehr Wertschöpfung sein“, erklärt der IHK-Präsident. Die Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass Unternehmen investieren können. Förderung kann dabei unterstützen – sie muss dann aber auch bei den Unternehmen ansetzen. Außerdem dürfe die Energiewende nicht zur Gefährdung der regionalen Industrie führen.
  • Der dritte Punkt: Vorrang für die Infrastruktur – Sachsen-Anhalt müsse insbesondere bei der Digitalisierung noch schneller vorankommen, betont Keitel.
  • „Und nicht zuletzt brauchen wir eine Standortkampagne, die unsere dann wachsenden Vorteile stärker herausstellt: über die Landesgrenzen hinweg und natürlich auch im internationalen Geschäft.“ 
Der IHK-Präsident betont: „Das Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4583 KB) unserer Vollversammlung ist kein Forderungskatalog, sondern ein Kooperationsangebot!“ Die IHK werde im Wahlkampf mit den Parteien der unterschiedlichen Farben ausführlich über diese Aufgaben diskutieren, kündigt Keitel an: „Damit die erforderlichen vier wirtschaftspolitischen Initialzündungen nach der Wahl auch gelingen können.“
Er ergänzt, viele Unternehmen könnten und würden in den kommenden Jahren bei jedem einzelnen dieser Themen selbst aktiv werden. „Aber natürlich werden wir desto erfolgreicher sein, je zielgerichteter uns Parlament und Regierung dabei unterstützen.“ Denn nur eine wachsende Wirtschaft könne bestehende Arbeitsplätze im Land sichern und neue schaffen, betont Keitel.