PRESSEMELDUNG

Galvanisierer schätzen Vorträge und Erfahrungsaustausch

Zum inzwischen 12. Mal trafen sich 70 Vertreter von Galvaniken aus der Region beim Südwestfälischen Oberflächentag (SWOT) in der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), zu dem die SIHK gemeinsam mit der Bezirksgruppe Iserlohn der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. eingeladen hatte.
Unter der Moderation von Dr. Sven Hering (Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH, Lüdenscheid) standen sich zwei technische Vorträge und zwei managementorientierten Themen gegenüber. Markus Roth von der Roth Technik GmbH aus Sulgen in der Schweiz stellte eine automatisierte Bestückung von Galvanisiergestellen vor. Diese Anlage wurde für 60 verschiedene Artikel bei einem Gesamtdurchsatz von 15 Mio. Stück pro Jahr realisiert. Die Möglichkeiten des Einsatzes von Großwärmepumpen und der Solarthermie in der Oberflächentechnik beleuchtete Mateo Jesper von der Universität Kassel. Anhand von Beispielen aus der Industrie zeigte er auf, welche Einsparpotenziale von fossilen Energieträgern und damit auch Reduktion des CO2 Ausstoßes mit diesen Technologien möglich sind. Amortisationszeiten für die erforderlichen Investitionen lägen auch wegen der gestiegenen Energiekosten mittlerweile zwischen zwei bis fünf Jahren.
Oliver Brenscheidt (Brenscheidt Galvanik Service GmbH, Sundern) warb in seinem Vortrag „Kommunikationsfalle Audit: Die Galvanik als natürlicher Feind des Audi-tors aus der Serienfertigung“ dafür, sich in die Erfahrungswelt der Auditoren zu versetzen. So gäbe es bei Galvanisierungsprozessen eine ungleich höhere Anzahl an Parametern als beispielsweise bei einem Stanzprozess, bei dem sich das Werkzeug nach dem letzten Hub einer Serie und Unterbrechung vor dem ersten einer neuen Serie nicht verändert. Durch Veränderung des eigenen Mindsets hin zu einem progressiven Umgang mit Audits ergäben sich immer wieder große Chancen, in seinen Prozessen besser zu werden.
Dieter Lenzenhuber (MacDermid Enthone GmbH, Langenfeld) zeigte die Wichtigkeit des aktiv vorbeugenden Brandschutzes gerade auch in Galvaniken auf. So seien die Investitionen in Technik, Wartung und Instandhaltung zur Vermeidung von Bränden eher überschaubar gegenüber den Kosten und Verlusten aus dem direkten Brandschaden sowie dem Betriebsausfall - aus heutiger Erfahrung zwei Jahre plus X - und möglicher Umweltschadensbeseitigung. Er warb dafür, die Mitarbeiter durch einen wertschätzenden Umgang mit Rückmeldungen zu Missständen oder Problemen aktiv in die Brandvorsorge einzubinden.
09.06.2023