Automotive
SIHK-Videokonferenz zur Automobilindustrie im Umbruch
Die Herausforderungen durch Mobilitätswandel, Elektromobilität und digitale Transformation standen am 14. Mai im Mittelpunkt der als
Videokonferenz durchgeführten Expertendiskussion „Kurswechsel - Automobilindustrie im Umbruch“.
Als besonderer Gast war Dr. Stefan Sommer, Konzernvorstand für das Ressort Komponenten und Beschaffung der Volkswagen AG, live aus Wolfsburg zugeschaltet. Aber auf die aktuelle Situation „Corona“ musste die Runde natürlich ebenfalls eingehen. Im Team für Südwestfalen hatten die drei Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen gemeinsam mit dem Automotive Netzwerk Südwestfalen zu der mit deutlich über 200 zugeschalteten Gästen gut besuchten Veranstaltung eingeladen.
Dr. Stefan Sommer ging zunächst auf die aktuelle Lage ein. Der Volkswagen-Konzern könne sich auf ein funktionierendes Zulieferer-Netzwerk stützen, das vorbildlich und gut organisiert sei. Ein Absatzrückgang sei ausschließlich auf die starke Beeinträchtigung der weltweiten consumer-Verhaltens zurückzuführen. Man gehe davon aus, dass der globale Markt in diesem Jahr um zwanzig bis dreißig Prozent schrumpfe. Sommer betonte, dass die Umstellung auf die Elektromobilität, die digitale Vernetzung und die Weichenstellungen für eine CO2-neutrale Produktion nach wie vor ganz oben auf der Agenda stehen.
Bereits vor der Corona-Pandemie befand sich die Automobilindustrie in einem tiefgreifenden technologischen Wandel. Jetzt wurde die gesamte Automobilbranche durch die weltweite Krise fast zum Stillstand gebracht. Wegen der hohen globalen Verflechtung und der starken Exportabhängigkeit sind gerade die deutschen Automobilhersteller und ihre Zulieferer, sehr viele davon aus Südwestfalen, besonders betroffen. Das unterstrichen auch die Vertreter der hiesigen Zulieferer Dr. Matthias Gierse, C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG, Bernd Kuhlhoff, Behr-Hella Thermocontrol GmbH und Dr.-Ing. Heinrich Fuchs, Martinrea-Honsel Germany GmbH unisono. Sie alle stehen jetzt vor der Aufgabe, die Produktion wieder hochzufahren.
„An der Elektromobilität führt in Zukunft kein Weg vorbei.“ Davon ist Prof. Dr. Andreas Nevoigt, Leiter des Labors für Fahrwerkstechnik an der Fachhochschule Südwestfalen, überzeugt. Er stellte im Rahmen der Veranstaltung eine neue
Studie zu den Auswirkungen der Elektromobilität (PDF-Datei · 3352 KB) auf die Automobilzulieferer in Südwestfalen vor. Die Studie beschreibt die zu erwartenden technologischen Veränderungen, die unterschiedlichen Strategien der Fahrzeughersteller und mögliche Auswirkungen auf die Automobilzulieferindustrie in Südwestfalen. Damit bietet sie eine wertvolle Orientierung, wenn es darum geht, Weichenstellungen in der Zulieferindustrie vorzunehmen.