WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 11/2014
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tum der Märkte mitzuwirken und entspre-
chend davon zu profitieren. Doch gerade für
kleine und mittelständische Unternehmen
stellt dieser Schritt eine besondere Heraus-
forderung dar. Die Akteurslandschaft der
Zielmärkte gestaltet sich von außen betrach-
tet als unübersichtlich und somit auch ver-
lässliche Netzwerke als schwer identifizier-
bar; interkulturelles Fingerspitzengefühl
kann schnell einen nahezu vergleichbaren
Stellenwert besitzen wie die Lösung von
Finanzierungsfragen.
Gute Orientierung zur Markterschließung
bietet Ihre Industrie- und Handelskammer,
gemeinsam mit dem großen Netz der Aus-
landshandelskammern, das auch in Ent-
wicklungsländern stetig ausgebaut wird.
Daneben unterstützt das Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung Unternehmer mit einer Palette
an Kooperationsmöglichkeiten zur Flankie-
rung, Finanzierung und Sicherung von
Geschäftstätigkeiten auf diesen herausfor-
dernden, aber chancenreichen Märkten.
Gerne berate ich Sie hierzu.
n
Joachim Münch
EDITORIAL
Joachim Münch,
Referent Entwicklungszu-
sammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft hessi-
scher IHKs
E
ntwicklungs- und Schwellenländer
werden je nach Region noch immer
häufig vor allem mit Schlagworten wie
Armut, Hunger oder instabiler Regierungs-
führung in Verbindung gebracht. Aktuelle
Meldungen über die Ebola-Krise oder terro-
ristische Aktivitäten in Westafrika verstär-
ken den Eindruck, dass privatwirtschaftli-
ches Engagement jenseits der etablierten
Industrienationen zu risikobehaftet sei, um
nachhaltigen Geschäftserfolg zu ermögli-
chen.
Dabei haben sich in den letzten Jahren,
von der deutschen Wirtschaft nahezu unbe-
merkt, in vielen Ländern nicht nur die ord-
nungspolitischen Rahmenbedingungen
deutlich verbessert. Auch Investitionen in
den Ausbau der Infrastruktur, eine wachsen-
de, kaufkräftige Mittelschicht und engere
regionale Zusammenarbeit in den Wirt-
schaftsräumen lassen neue, attraktive Märk-
te entstehen.
So findet man heute beispielweise sechs
der zehn am schnellsten wachsenden Volks-
wirtschaften auf einem Kontinent, der nur
14
Kilometer von Europa entfernt liegt –
Afrika. Aus zahlreichen Gesprächen mit
Vertretern aus Wirtschaft und Politik, ganz
gleich ob aus Asien, Afrika oder Lateiname-
rika, kristallisierte sich immer eine klare
Kernbotschaft heraus: deutsche Unterneh-
men sind höchst willkommen, am Wachs-
Geschäftschancen in
schwierigen Auslands-
märkten nutzen
Foto: privat