Seite 42 - Wirtschaftsmagazin

WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 6/2014
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SONDERTHEMA STRAuSSwiRTScHAfT
Born in the Wetterau
My Local Stöffche“ - ein wahr gewordener Traum
B
orn in the Wetterau“ ist kein
neues Buch von Andreas Meier,
kein neuer Film von Caroline
Link und kein neuer, erbarmungsloser
Chart-Stürmer der Rodgau Monotones.
Born in the Wetterau“ ist ein neuer Apfel-
wein. Er kommt - na klar - aus der Wetterau,
genauer aus dem kleinen Ostheim bei Butz-
bach von der Kelterei Müller. So freaky wie
der Name, ist auch die Geschichte, die
dahintersteckt.
Eigentlich ist es ein Traum, ein wahr
gewordener Traum von Kjetil Dahlhaus. Wie
Meier und Link ist Dahlhaus im offenbar
beflügelnden Bad Nauheim geboren, wuchs
in Freiburg auf, lebte in Mannheim und ist
jetzt des Apfelweins wegen wieder in der
Wetterau. Zum ersten Mal träumte der Kom-
munikationsdesigner beim Studieren: „Ich
sollte einen neuen Marketing-Auftritt für
ein angestaubtes Produkt entwerfen.“ Als
bekennender Apfelwein-Fan tat es ihm in
der Seele weh, dass sein Lieblingsstoff gera-
de bei den jungen Leuten nicht angesagt
schien. Zusammen mit einem Studienfreund
setze er sich an ein neues Apfelwein-Image.
Heraus kam „Bembel-With-Care“, ein Apfel-
wein aus dem Odenwald mit mittlerweile
großer Fangemeinde.
Die Apfelwein-Idee ließ ihn aber nicht
los. „Ich wollte ein eigenes Stöffche mit
Äpfeln aus meiner Heimat haben.“ Er suchte
nach einem Wetterauer Apfelwein-Profi, der
ihm seinen Apfelwein keltert und stieß bei
der Kelterei Müller auf offene Ohren. Die
Ostheimer kreierten auf Basis alter Famili-
enrezepte einen neuen, frischen Apfelwein
und Dahlhaus gab ihm seinen Namen: „Born
in the Wetterau. My Local Stöffche“. „Er
schmeckt super, ein Apfelwein zum Jung-
fühlen, genau meins“, so Dahlhaus. Es gibt
ihn pur, sauer- oder süß-gespritzt und mit
Cola. Die 0,33 Liter Long-Neck-Flaschen
sehen ein bisschen old fashioned, aber
gleichzeitig innovativ aus. Sie liegen gut in
der Hand und das Stöffche darin trinkt sich
lecker direkt aus der Flasche.
Der Name ist eher ungewöhnlich für
einen Apfelwein. „Ungewöhnlich ja, aber
passend“, sagt Dahlhaus, „Ich bin hier
geboren und die Äpfel für den Wein kom-
men von den stolzen Bäumen traditionsrei-
cher Wetterauer Streuobstwiesen.“ Dahl-
haus‘ Herz schlägt ganz und gar für die
Wetterau. „Die typische, fruchtbare Land-
schaft, der Duft nach Gemüse, die Streu-
obstwiesen – das ist einfach total schön.
Seine Apfelwein-Kreation sei ein Bekennt-
nis zu diesem wunderbaren Landstrich und
er träume davon, dass sie die Wetterau und
Hessen erobern werde.
n
(
pm)
ONLINE
Kjetil Dahlhaus
wollte nicht nur träumen.
Foto: Born in the Wetterau / Ivo Kljuce