WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 2/2014
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WIRTSCHAFT UND POLITIK
Hessisches Ministerium der Justiz für Integration und Europa
Wirtschaft stiftet Professur für Optik
Weiterer Leuchtturm für die Technische Hochschule Mittelhessen
Die Region Mittelhessen soll eine
Professur für Optik erhalten.
Jörg-Uwe Hahn überzeugt sich bei
einem Rundgang durch die THM in
Gießen von deren Potential.
D
ie Technische Hochschule
Mittelhessen (THM) erhält
ein neues Leuchtturm-
Projekt. Auf Anregung des kürz-
lich noch amtierenden Ministers
der Justiz, für Integration und
Europa und stellvertretenden
Ministerpräsidenten, Jörg-Uwe
Hahn, haben sich mehrere opti-
sche Betriebe in der Region
zusammengetan, um eine Stif-
tungsprofessur für optische
Technologien ins Leben zu rufen.
Diese Professur soll in diesem
Jahr mit einem hochqualifizier-
ten Experten besetzt werden.
Neben Hahn und dem THM-
Präsident Professor Dr. Günther
Grabatins stellten unter anderen
die Professoren für optische
Technologien und Maschinen-
bau, IHK-Geschäftsführerin
Beate Hammerla sowie Vertreter
der optischen Unternehmen
Leica Camera, Schmidt
&
Bender
sowie Optotec das Projekt vor im
vergangenen Dezember vor.
Ralf Niggemann, Manager
und Geschäftsführer des Indus-
trie-Netzwerkes Optik und
Mechanik (wetzlar-network.de),
erinnerte noch einmal daran,
dass weltweit 90 Prozent aller
Maschinen, die optische Gläser
herstellen, aus der Region Wetz-
lar/Mittelhessen stammen, dass
die Produkte der Region welt-
weit gefragt und die Experten,
die sie herstellen, sehr gesucht
seien. Niggemann dankte Jörg-
Uwe Hahn noch einmal für
seine Initiative. Hahn hatte im
Rahmen seiner alljährlichen
Sommertour klein- und mittel-
ständische Betriebe besucht, die
über Fachkräftemangel klagten.
Hahn sagte zu, er werde sich für
eine Professur für Optik an der
Technischen Hochschule Mittel-
hessen einsetzen, die Experten-
Nachwuchs ausbilden solle.
Hahn habe viele Gespräche
geführt und habe mit dieser
beharrlichen Überzeugungsar-
beit letztlich Erfolg gehabt.
Niggemann und Andreas
Tielmann, Hauptgeschäftsführer
der IHK Lahn-Dill, hätten mitt-
lerweile fast eine Million Euro
eingeworben, mit denen die
Stiftungsprofessur in den näch-
sten fünf Jahren finanziert
werde. Sie seien sicher, dass die
Grenze von einer Million im
neuen Jahr überschritten werde:
„
Weil die Stiftungsprofessur uns
voran bringt.“
Die Ansammlung vieler
hochqualifizierter, optischer
Betriebe in der Region habe
Vorteile, so Jörg-Uwe Hahn.
Allerdings mache sich dadurch
auch der Fachkräftemangel
stärker sichtbar, da er zu einem
sehr großen Wettbewerb unter
den einzelnen Unternehmen
führe. Eine Möglichkeit, diesem
Mangel zu begegnen, sei die
Verknüpfung von Forschung
und Industrie. Dies könne eine
Professur für Optik an der Tech-
nischen Hochschule Mittelhes-
sen leisten.
Die Region Mittelhessen sei
laut Hahn eine Clusterregion für
Unternehmens die auf dem
Weltmarkt für Optik führend
sind. „Es ist wichtig, den Unter-
nehmen hochqualifizierte Mit-
arbeiter zur Verfügung zu stel-
len, damit diese in den Unter-
nehmen ihre Ideen und ihr
Know-How in innovative Pro-
dukte umsetzen. Denn Innova-
tionen sind Eckpfeiler für Wirt-
schaftswachstum, Beschäfti-
gung, Wohlstandssicherung und
damit Motor unserer Export-
wirtschaft“, zeigte sich Hahn
überzeugt.
n
Foto: pm