Von Lich in die ganze Welt: Verpackungen, Korrosionsschutz und Backpapier

„Mit unseren über 300 Mitarbeitern setzen wir weltweit maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden, ihre Produkte und Prozesse um“, betonte Vertriebsleiter Florian Wirth, der gemeinsam mit dem Betriebsleiter Tobias Gniza und dem Leiter Produktion, Michael Kleinschmidt, den Mitgliedern des IHK-Arbeitskreises Vertrieb das Unternehmen Branopac vorstellte. Nach einer Begrüßung durch den Leiter des Arbeitskreises Detlef Persin und Andrea Bette, stellvertretende Leiterin des IHK-Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt, erfuhren die rund 30 Gäste, dass Branopac seinen Hauptsitz in Lich und Tochtergesellschaften in Indien, China und den USA sowie Büros in Frankreich, Italien und Kroatien hat. Gegliedert ist das Unternehmen in die vier Geschäftsbereiche Korrosionsschutzlösungen „Branoguard“, maßgeschneiderte Lösungen für technische Spezialanwendungen „Branotech“, Lebensmittelpapier und -kartonagen „Branofood“ und das Forschungs- und Entwicklungslabor „Branoscience“. Im Korrosionsschutz ist Branopac ein international führender Anbieter, die Verpackungs- und Prozesshilfen kommen unter anderem im Auto- und Maschinenbau, in der metallverarbeitenden Industrie und der Solarindustrie zum Einsatz.
„Als Unternehmen sind wir uns unserer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst, deshalb stellt Nachhaltigkeit bereits seit Jahrzehnten ein großes Thema dar“, führte Florian Wirth weiter aus. „Alle unsere Folien sind zu 100 Prozent recycelfähig, bereits seit über 20 Jahren arbeiten wir an der Reduzierung unseres Energieverbrauchs und unseres Schadstoffausstoßes.“ Dabei setze das Unternehmen unter anderem auf Kreislaufsysteme. So werde ein Viertel des Stromverbrauchs mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugt. „Mit unserem Forschungs- und Entwicklungslabor stellen wir sicher, dass unsere Produkte stets auf dem neuesten Stand sind und höchste Qualitätsstandards erfüllen.“ Bei einer anschließenden Betriebsbesichtigung bekamen die Teilnehmer Einblicke in die Fertigungsprozesse in der Produktion und im Lager.
KI im Vertrieb
„Informieren Sie sich rechtzeitig über neue Technologien“, riet Michael Wilczynska, der seine Zuhörer im Anschluss mit seinem Vortrag „KI im Vertrieb – aktueller Entwicklungsstand und zukünftige Chancen“ fesselte. Der Managing Director der Wianco Ott Robotics GmbH aus Seeheim-Jugenheim – Hessen-Champions-Finalist 2022 im Bereich Innovation – erläuterte die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz (KI) im Vertrieb. „Wir sind in der Lage, jeden Arbeitsprozess, der erklärbar ist, zu automatisieren“, betonte er und zeigte anhand der von ihm entwickelten KI „Emma“ Beispiele aus der Praxis auf. „Emma kann wahrnehmen, lesen, verstehen und handeln und somit nicht nur Kunden akquirieren, sondern auch nachhaken“, unterstrich Wilczynska. So könne sich die KI beispielsweise bei ChatGPT einloggen, sich den Text merken, ein Video generieren und nach Freigabe posten.
Im Lager von Branopac: die Mitglieder des IHK-Arbeitskreises Vertrieb „Wir sind aktuell dabei, Grenzen zu sprengen, von denen wir dachten, dass es technisch nicht möglich ist“, sagte Michael Wilczynska. Auch sein 2019 gegründetes Start-up Wianco habe er über „Emma“ bekannt gemacht. Die KI habe sich in einen Social-Media-Account eingeloggt und Kontaktanfragen an über 24.000 Digitalisierungsbeauftragte gesendet. „95 Prozent haben angenommen“, freute er sich. Auch zur Mitarbeitersuche könne „Emma“ eingesetzt werden. „Sie findet nicht nur passende Mitarbeiter, sondern vereinbart auch Vorstellungsgespräche.“ Die KI habe kognitive Fähigkeiten und sei darüber hinaus in der Lage, auch Dinge zu finden, die unstrukturiert seien. Dass dieses Thema die Gemüter erhitzt, zeigte eine spannende Diskussionsrunde, bei der die Teilnehmer Fragen zum Einsatz von Emma im eigenen Unternehmen stellten.

VON Petra A. Zielinski

Stand: 14.03.2024