Hessen verzeichnet 2024 positiven Gewerbesaldo

Gründungsbarometer: Trotz eines leichten Rückgangs bei den Anmeldungen gibt es in Hessen 2024 mehr gewerbliche Unternehmen als im Vorjahr. Die hohe Nachfrage nach Beratung signalisiert den anhaltenden Mut vieler Menschen, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.
VON JULIA KÖNIG
Insgesamt gute Nachrichten für Hessens Wirtschaft: 2024 gab es in Hessen trotz leichten Rückgangs bei den Gewerbeanmeldungen 4.772 mehr gewerbliche Unternehmen als 2023. Das zeigt das aktuelle Gründungsbarometer Hessen, das auf Daten des Hessischen Statistischen Landesamts, der hessischen Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern basiert. 60.758 Anmeldungen standen 55.986 Abmeldungen gegenüber. Auch die Nachfrage nach Gründungsberatung blieb hoch – ein deutliches Signal für den ungebrochenen Mut vieler Hessinnen und Hessen, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.
„In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Bürokratie braucht es Mut, ein eigenes Unternehmen zu gründen – und diesen Mut zeigen viele Menschen in Hessen Tag für Tag“, betont Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK). „Damit das so bleibt, muss Gründen einfacher werden – durch schnellere Verfahren, digitale Lösungen, weniger regulatorische Hürden und gezieltere Förderung von Gründung und Unternehmensnachfolge.“

Gründungsvielfalt bleibt hoch

Wie bereits in den Vorjahren konzentrierte sich das Gründungsgeschehen auf Ballungsräume und größere Städte. Besonders hoch war die Gründungsintensität je 1.000 Einwohner wie im Vorjahr im IHK-Bezirk Offenbach, gefolgt von Frankfurt, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Wiesbaden. Die meisten Neugründungen entfielen auf das Dienstleistungsgewerbe, den Handel sowie das Baugewerbe. Einzelunternehmen waren mit 77 Prozent weiterhin die beliebteste Rechtsform – gefolgt von der GmbH.
Rund 29 Prozent der Gründerinnen und Gründer von Einzelunternehmen hatten eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit. Das lag deutlich über dem hessischen Bevölkerungsanteil. Auch der Anteil weiblicher Gründerinnen blieb stabil. Die hessischen IHKs und Handwerkskammern verzeichneten erneut eine hohe Nachfrage bei Beratungsgesprächen und individueller Unterstützung. So führten die Beraterinnen und Berater im Jahr 2024 knapp 18.900 Informations- und Beratungsgespräche mit Existenzgründerinnen und -gründern – gleichzeitig ging die Teilnahme an Informationsveranstaltungen weiter leicht zurück.
Auch im Bereich Unternehmensnachfolge sahen die Kammern mit rund 1.400 Beratungsgesprächen eine anhaltend hohe Nachfrage. Die Zahl der Stellungnahmen zu Förderanträgen blieb auf Vorjahresniveau. „Ob Gründung oder Nachfolge: Unsere Beraterinnen und Berater stehen bereit, um Wege aufzuzeigen, Stolpersteine zu beseitigen und Potenziale zu erschließen“, so Schoder-Steinmüller weiter.

Zahlen und Fakten

  • 60.758 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2024
  • 55.986 Gewerbeabmeldungen
  • 4.772 mehr Gewerbeunternehmen als 2023

Stand: 25.09.2025