DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023

Die Unternehmen in Deutschland bewerten ihren eigenen Digitalisierungsstand mit der (Schul-)Note 2,85. Schlechte Noten stellen die Unternehmen hingegen der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung aus. Diese bekommt nur eine Durchschnittsnote von 4,35: Versetzung gefährdet! Das zeigt die aktuelle Digitalisierungsumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die vom 13. November bis 8. Dezember 2023 stattfand. Der Auswertung für Hessen lagen die Angaben von 450 Unternehmen aus Hessen zugrunde.
Über drei Viertel haben schnellen Netzzugang
In Hessen zeigt sich ein den bundesweiten Ergebnissen ähnliches Bild. Unterschiede gibt es bei der Versorgung mit schnellem Internet. In Hessen sehen sich 77 Prozent der 450 teilnehmenden Unternehmen mit hinreichend schnellem Netzzugang versorgt, im Bundesdurchschnitt sind es nur 74 Prozent.
Über dem Bundesdurchschnitt (61 Prozent) liegt Hessen auch im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI): Hessenweit gaben etwa 65 Prozent der Unternehmen an, diese bereits zu nutzen oder den Einsatz zu planen. Wenn KI bereits im Einsatz ist, dann hauptsächlich für die Erzeugung von Inhalten. Danach folgen die personalisierte Kundenansprache oder -support, Qualitätssicherung und Prozessüberwachung sowie Produktentwicklung und -optimierung.
Herausforderungen der Datennutzung werden vor allem in rechtlichen Unsicherheiten, bei technischen Hemmnissen sowie fehlendem Know-how gesehen. Auch die mangelnde Datenqualität sowie die Kosten spielen für die hessischen Unternehmen eine Rolle.
Zum Thema Cybersicherheit geben 22 Prozent der hessischen Unternehmen an, sicher oder wahrscheinlich von einer Attacke betroffen gewesen zu sein. Erstaunlich ist, dass nach Angaben der Unternehmen die meisten Attacken das Ausspionieren von E-Mail-Kommunikation zum Ziel hatten und erst an zweiter Stelle Ransomware folgt.
Rahmenbedingungen verbessern
Die Digitalisierung ist in Deutschland wie in Hessen weiterhin eher Werkzeug als Digitalisierungsmotor. Um die digitale Transformation weiter voranzubringen, bedarf es geeigneter (wirtschafts-) politischer Rahmenbedingungen:
„ KI & Daten: KI ist eine Schlüsseltechnologie, die auf der Verfügbarkeit von Daten basiert. Ein praxistaugliches Datenökosystem erfordert einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und eine Infrastruktur für datenbasierte Innovationen. Der Aufbau vernetzter Datenökosysteme und die Förderung digitaler Kompetenzen tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung in diesem Bereich bei.
„ Netzausbau: Ein weiterer entscheidender Schritt ist der konsequente Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen. Der Ausbau echter Glasfaserverbindungen ermöglicht eine effizientere Nutzung insbesondere für KI- und Cloud-Lösungen. Die bessere Verzahnung von privatem und öffentlichem Netzausbau führt zu weiteren Effizienzgewinnen.
„ Cybersicherheit: Im Bereich Cybersicherheit ist es wichtig, einen kontinuierlichen Prozess zu gestalten. Eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft sowie passgenaue Unterstützungsangebote für die unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen sind dabei von hoher Relevanz.
„ Moderne Verwaltung: Nicht zuletzt ist die umfassende Digitalisierung der Verwaltung ein weiterer Schlüsselbereich. Durchgängig digitale Verfahren, insbesondere für Unternehmen, sind unerlässlich. Dazu bedarf es eines plattformbasierten Ökosystems der öffentlichen Verwaltung, das auch das Innovationspotenzial der Privatwirtschaft nutzt.
Stand: 03.04.2024