Ausbildungsbotschafter Gießen

IHK und Landkreis Gießen bekräftigen Kooperation Vor drei Jahren hat die IHK Gießen-Friedberg gemeinsam mit dem Landkreis Gießen das Projekt „Ausbildungsbotschafter Gießen“ ins Leben gerufen. Immer mehr Auszubildende, Unternehmen und Schulen nehmen daran teil.
VON PETRA A. ZIELINSKI
Junge Menschen für eine duale Ausbildung zu begeistern und ihnen aufzuzeigen, wie vielseitig, individuell und attraktiv eine Karriere mit Lehre sein kann, ist Ziel des Projektes „Ausbildungsbotschafter Gießen“. Im April bekräftigten die IHK Gießen-Friedberg und der Landkreis Gießen, aus dessen Mitteln das Projekt finanziert wird, ihre Kooperation. „Mit den Ausbildungsbotschaftern Gießen wurde etwas sehr Erfolgreiches aufgebaut“, freute sich Landrätin Anita Schneider. Dem konnte Kai Schelberg, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung, nur zustimmen: „Das Format kommt sowohl bei Auszubildenden und Unternehmen als auch bei Schulen gut an. Ich bin immer wieder überrascht, mit wie viel Begeisterung die jungen Leute bei der Sache sind.“
Sebastian Möbus, stellvertretender Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung, zeigte in einer Präsentation, dass aktuell 30 Auszubildende aus rund 15 Unternehmen zehn Schulen im Landkreis Gießen besuchen. Tendenz steigend. „Immer mehr Schulen treten an uns heran“, freute sich Möbus. Einzig bei Gymnasien wünsche man sich mehr Offenheit für das Thema Ausbildung.

Kommunikation auf Augenhöhe

Im Hinblick auf rund 320 anerkannte Ausbildungsberufe wird es für junge Menschen immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Hier leisten die Ausbildungsbotschafter – in der Regel Auszubildende im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr – effektive Hilfe. In Schulklassen, auf Messen und Veranstaltungen, wie beispielsweise dem „Azubi- Spot“ im Kinopolis Gießen, vermitteln sie spannende Einblicke in ihre jeweiligen Ausbildungsberufe. Da auch sie vor nicht allzu langer Zeit die Schule verlassen haben, können sie mit den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe kommunizieren. Die Ausbildungsbotschafter decken eine große Bandbreite spannender Berufe ab, darunter auch seltene wie der Packmitteltechnologe oder der Tierpfleger. Aber auch Berufe im Pflegebereich und der aktuell von Unternehmen dringend gesuchte Berufskraftfahrer sind dabei.

Einheitlicher Auftritt

Auf ihren Einsatz werden die Ausbildungsbotschafter umfassend von Projektkoordinatorin Susanne Parisi vorbereitet. Dazu gehören neben der Vermittlung von Präsentations- und Kommunikationstechniken und dem Einsatz von Medien auch Tipps für sicheres Auftreten, angefangen bei Mimik und Gestik bis hin zum Einsatz einer positiven Sprache. Seit dem vergangenen Jahr präsentieren sich die Ausbildungsbotschafter Gießen auch optisch einheitlich mit neuen T-Shirts und Pullovern. „Die jungen Frauen und Männer sind sehr stolz auf ihr neues Outfit“, betonte Susanne Parisi. Sie ist darüber hinaus Teil des Netzwerkes der Berufsorientierungscoaches (BOC) des Landkreises und nimmt regelmäßig an den Netzwerktreffen teil.
Nachdem die Ausbildungsbotschafter erfolgreich im Landkreis Gießen installiert wurden, zog 2024 der Vogelsbergkreis nach. Dort wird das Projekt gemeinsam von der IHK Gießen-Friedberg, der Kreishandwerkerschaft und dem Landkreis getragen. „Unser Ziel ist es, die Ausbildungsbotschafter auch im Wetteraukreis zu etablieren, damit auch dort Unternehmen und Schulen von diesem Erfolgsmodell profitieren können“, unterstrich Kai Schelberg, der sich bei Anita Schneider und Strukturförderungsleiter Uwe Happel für die „unkomplizierte Unterstützung“ bedankte.
Susanne Parisi ausbildungsbotschafter@giessen-friedberg.ihk.de
"Ich bin immer wieder überrascht, mit wie viel Begeisterung die jungen Leute bei der Sache sind.“ Kai Schelberg, Leiter des IHKGeschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung
Stand: 01.07.2025