Na logo!

Das Logo als zentraler Kern der Kommunikation repräsentiert das äußere Erscheinungsbild und verschafft Identität. Hochwertig und kreativ entworfen lässt es den Logo-Inhaber aus der Masse des Wettbewerbs herausstechen.
Der Begriff „Logo“ stammt aus dem Griechischen („logos“) und steht für „Wort“, „Rede“ und „Sinn“. In der Summe bedeutet das nichts anderes als Kommunikation. Ein Logo dient der Vermittlung einer zentralen Botschaft und ist Bestandteil des visuellen Erscheinungsbilds (Corporate Design) sowie Träger der Identität (Corporate Identity).
Ein gelungenes Logodesign sollte also einerseits den Branchenbereich symbolisieren, sowie eine Aussage über das Unternehmen treffen. Dabei kann es sich um eine große Unternehmung oder Organisation, ein einzelnes Produkt oder eine Marke handeln. Grundsätzlich ist ein Logo eine Wort-Marke, eine Bild-Marke oder auch eine kombinierte Wort-Bild-Marke, wobei ein Unternehmensname mit einem grafischen Zeichen kombiniert wird.
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IHK-Vollversammlungsmitglied Manuela Giorgis ist Inhaberin der Agentur Die Marketingprofiler GmbH in Gießen. Sie hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass das 150-jährige Jubiläum der IHK Gießen-Friedberg im kommenden Jahr mit einer ausdrucksstarken Wort-Bild-Marke geschmückt werden kann. Nachfolgend beantworten sie und Teamkollegin Anne Leinweber Fragen, wie ein passgenaues Logo kreiert wird und worauf dabei zu achten ist.
Frau Giorigs, worauf fällt der erste Blick, wenn ein Kunde ein Logo bei Ihrer Agentur beauftragt?
Je nachdem, ob der Kunde schon über ein Logo und zugehöriges Corporate Design verfügt oder nicht, achten wir auf den Gesamteindruck, die Wahrnehmung im Außen, das Image des Kunden, die Branche, in der er oder sie agiert, das gesamte Corporate Design und so weiter. Zudem kann man die Funktionalität und Ästhetik bewerten und gemeinsam weitere Schritte gehen. Bei Gründerinnen und Gründern beginnt alles mit der Findung und Bildung der Markenidentität, woraus sich alles Weitere ableiten lässt.
Branche und sicher auch die Zielgruppe sind also feste Größen, die bei der Entwicklung eines Logos eine Rolle spielen. Wie kann die Unternehmensleitung zusätzlich Impulse geben?
Zielgruppe ist ein gutes Stichwort: Unser Kunde sollte sie eigentlich ganz genau kennen. Wir stellen aber immer wieder fest, dass an der Zielgruppe vorbei agiert wird. Der Begriff „Zielgruppe“ bezeichnet alle Menschen, die mit einer Marketing-Kampagne, dem Logo und dem Außenauftritt angesprochen werden sollen.
Eine Buyer-Personas hat – anders als eine Zielgruppe – ein konkretes Gesicht und ist sozusagen die Weiterentwicklung der klassischen Zielgruppe. Bei ihr handelt es sich um eine fiktive Person, die ihren „typischen“ Kunden repräsentiert. Dieses Konzept macht es einfacher, die Bedürfnisse, Herausforderungen und Handlungen des idealen Kunden besser zu verstehen und gezielt anzusprechen. Hat unser Auftraggeber ein gut gepflegtes CRM-System (Ausrichtung des Unternehmens auf den Kunden und systematische Gestaltung der Kundenbeziehungsprozesse), können wir daraus eine Buyer Personas generieren.
Wann darf ein vorhandenes Logo verändert werden? Und wenn, was muss mit dieser Veränderung einhergehen?
Hier sprechen wir von einem sogenannten Relaunch. Das Wort Relaunch lässt sich ganz gut mit Wiedereinführung oder Neustart übersetzen. Hierbei geht es darum, etwas Bestehendes (wie ein Produkt, ein Logo, eine Webseite, eine Marke) zu optimieren. Ziel ist es, das Bestehende durch Veränderung wiederzubeleben und wieder interessanter für die Zielgruppe zu machen. Wenn man sich zu einer Veränderung, einem Relaunch des Logos entscheidet, ist wichtig zu beachten, dass sich dann auch eventuell das komplette Design verändert und sich diese Änderung auf die gesamte Außendarstellung auswirkt – was ja der gewünschte Effekt ist. Aber in dem Fall muss man wirklich vom Schild über die Visitenkarte hin zum Briefpapier und mehr alles im Blick haben und verändern.
Was ist die größte Herausforderung beim Entwickeln eines Logos?
Die intensive Kommunikation mit dem Kunden ist das A und O. Mit einem ausführlichen Dialog über Erwartungen, Ideen und Ziele des Unternehmens und des Logodesigns werden Missverständnisse und Enttäuschungen vermieden. Das ebnet den Weg für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kunden. Beim Logodesign gibt es anfangs vielleicht auch schon Ideen dazu, wie das Logo auszusehen hat. Was als lose Idee im Kopf vielleicht richtig toll funktioniert, kann umgesetzt gar nicht mehr gut aussehen oder aufgrund vielschichtiger Anforderungen so nicht umsetzbar sein. Hier muss man sich sehr sensibel aneinander herantasten und gemeinsam herausfinden, was den Kunden am besten präsentiert und emotional wie auch technisch darstellbar ist.
Das Interview führte Iris Diedolph.
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Stand: 04.01.2023