Erklärung der IHK-Vollversammlung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine vom 12.04.2022

Die Folgen der Geschehnisse sind noch nicht absehbar. Doch es zeigen sich bereits gravierende Auswirkungen ab. Dies gilt auch für Unternehmen. Kein Unternehmen kann sich dem Preisschock auf den Energiemärkten entziehen. Entschlossene Schritte des Staates sind gefordert, um die Abhängigkeit Deutschlands sowohl vom russischen Erdgas als auch vom russischen Erdöl zu reduzieren. Wenn man nicht in neue Abhängigkeiten geraten will, muss die Kehrtwende zu einer grundlastfähigen Form der Energieerzeugung in Deutschland eine wichtige Erkenntnis aus dem russischen Angriffskrieg sein.

Viele Unternehmen unseres IHK-Bezirks unterhalten Geschäftsbeziehungen zu russischen und ukrainischen Unternehmen. Vertreten sind darunter Maschinenbau, Kunststoff- und Metallverarbeitung, Pharma sowie Holzbearbeitung. Sie treffen auf eine Vielzahl von Problemen. So kann z.B. ein regionaler Hersteller von Elektrotechnik, der in der Ukraine produziert, die dort hergestellte Ware nicht mehr nach Deutschland bringen. Einem holzverarbeitenden Unternehmen fehlen russische Holzlieferungen. Der Im- und Export unserer Unternehmen mit Russland ist größtenteils zum Erliegen gekommen.

Wir sehen, dass die Unsicherheit, die sich ausbreitet, die Unternehmen deutlich ausbremst. Vertrauen in die geltende Handels- und Werteordnung ist zerstört worden. Ebenso ruiniert sind die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland durch den Angriffskrieg. Dieses Vertrauen zurückzugewinnen wird eine der schwierigsten Herausforderungen über Jahre hinweg sein.

Unsere Unternehmen zeichnen sich durch Solidarität und humanitäre Hilfe für die Ukraine aus. Sie stehen mit ihren Innovationen und ihrem Wissen bereit, um diese Krise gemeinsam zu meistern. Als IHK unterstützen wir die schnellen und unbürokratischen Initiativen und Hilfen unserer Unternehmen für die Opfer des russischen Angriffskriegs.

Verabschiedet am 22. April 2022