Mitten im demografischen Wandel
Auch in Deutschland schreitet der demografische Wandel immer weiter voran. Die sinkende Zahl der jungen Menschen und die gleichzeitig steigende Zahl der älteren Menschen spiegelt das wider, was in Zukunft noch weiter voranschreiten wird. Bereits heute ist jede zweite Person in Deutschland älter als 45, und jede fünfte Person älter als 65 Jahre.
Die Anzahl der Menschen über 65 Jahre hat von 12 Millionen im Jahr 1991 auf 18,7 Millionen im Jahr 2022 zugenommen. Diese Altersgruppe stellt inzwischen 22 % der Gesamtbevölkerung dar, verglichen mit 15 % im Jahr 1991. Insbesondere die über 80-Jährigen werden in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen, was die Alterung der Gesellschaft weiter beschleunigt.
Laut Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes wird auch zukünftig die Lebenserwartung weiter ansteigen.
Trotz einer leichten Zunahme der Geburtenzahlen seit 2013 – es wurden insgesamt 767.000 mehr Kinder im Zeitraum 2013-2022 im Vergleich zum Jahrzehnt zuvor geboren – besteht weiterhin ein Geburtendefizit. Es werden nach wie vor mehr Menschen sterben als geboren werden, was den demografischen Wandel langfristig verstärkt.
Trotz einer leichten Zunahme der Geburtenzahlen seit 2013 – es wurden insgesamt 767.000 mehr Kinder im Zeitraum 2013-2022 im Vergleich zum Jahrzehnt zuvor geboren – besteht weiterhin ein Geburtendefizit. Es werden nach wie vor mehr Menschen sterben als geboren werden, was den demografischen Wandel langfristig verstärkt.
Im Zuge der außergewöhnlich starken Zuwanderung der letzten Jahre nahm die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zwischen dem 31. Dezember 2014 und dem 30. Juni 2022 um rund 4,3 Millionen zu. Hiervon waren 90 % jünger als 40 Jahre. Folglich wirkte das der Schrumpfung der Bevölkerungszahl entgegen. Denn ohne diese Entwicklung würden die Sterberate weit über der Geburtenrate liegen.
Auch im Jahr 2022 wurde durch den höchsten Wanderungssaldo seit 1950, hauptsächlich durch Schutzsuchende aus der Ukraine, die Nettozuwanderung weiterhin gestärkt. Diese Zuwanderung verjüngt die Altersstruktur leicht, kann aber die Alterung der Gesellschaft nur teilweise ausgleichen.
Darüber hinaus verläuft der demografische Wandel in Deutschland regional unterschiedlich. Während einige Regionen, insbesondere ländliche Gebiete, einen höheren Anteil älterer Bevölkerung haben, profitieren andere, vor allem städtische Regionen, von einer jüngeren Bevölkerung durch Zuzug.
Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für die Wirtschaft?
Die regionalen Herausforderungen in der Wirtschafts- und Standortpolitik sind heute schon sichtbar. Vor allem das Potenzial ausreichend qualifizierter Fachkräfte in der Region wird zu einer großen Herausforderung und trägt zum regionalen Wettbewerb bei. Die Verschiebung der Altersstruktur führt zu Engpässen auf dem Arbeitsmarkt. Bis 2031 wird in einigen Regionen ein signifikanter Rückgang der Erwerbsbevölkerung erwartet, was den Fachkräftemangel weiter verschärfen wird. Die Altersgruppe der potenziellen Fachkräfte (20 bis 64 Jahre) wird in manchen Regionen von derzeit 59 % auf 54 % der Gesamtbevölkerung zurückgehen.
Um sich den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen, arbeitet die IHK Gießen-Friedberg schon lange an gemeinsamen Lösungen, um regionale Rahmenbedingungen zu verbessern. Die IHK Gießen-Friedberg bietet daher Informationen und Angebote an, damit zukunftsfähige und erfolgreiche Beschäftigungsstrategien entstehen können.
Stand: 12.08.2024