Fachkräftereport 2023/2024
Der Fachkräftereport 2023/2024 ist ein Bericht, der sich mit der aktuellen und zukünftigen Situation auf dem Arbeitsmarkt in Bezug auf Fachkräfte beschäftigt. In diesem Bericht werden beispielsweise Trends und Entwicklungen im Bereich der Fachkräftebedarfs- und -angebotsanalyse, der Fachkräftesicherung oder auch der zukünftigen Fachkräfteentwicklung beleuchtet. Der Bericht gibt einen Einblick in die Herausforderungen und Chancen, die im Zusammenhang mit Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt bestehen, und kann als Orientierungshilfe für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Bildung dienen.
Trotz einer wirtschaftlichen Stagnation haben fast die Hälfte der fast 22.000 befragten Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen, da sie keine geeigneten Arbeitskräfte finden. Dies betrifft vor allem die Industrie (54 Prozent) und die Bauwirtschaft (53 Prozent). Dabei sind vor allem Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung, Weiterbildungsabschlüssen und Hochschulabschlüssen gefragt.
Mehr als 80 Prozent der Unternehmen erwarten negative Folgen eines Fachkräftemangels, darunter die Mehrbelastung der Belegschaft und steigende Arbeitskosten. Vier von zehn Unternehmen erwarten Einschränkungen ihres Angebots und den Verlust von Aufträgen, was auch negative Auswirkungen auf nachgelagerte Branchen und Wertschöpfungsketten hat. Zudem befürchten sie den Verlust von Investitions-, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sowie mögliche Verlagerungen ins Ausland, insbesondere in der Industrie.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sehen über die Hälfte der Unternehmen die Einstellung ausländischer Arbeits- und Fachkräfte als eine Option zur Fachkräftesicherung. Allerdings wünschen sie sich Unterstützung bei der praktischen Umsetzung, Begleitmaßnahmen und Erleichterungen. Insbesondere die Verbesserung der Sprachkenntnisse der Fachkräfte durch mehr Sprachlernangebote im In- und Ausland, einfachere und schnellere administrative Verfahren sowie ausreichender Wohnraum in Betriebsnähe sind dabei von Bedeutung.
Diese Umfrage verdeutlicht, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und Stagnation der Fachkräftemangel weiterhin ein ernsthaftes Standortrisiko für Unternehmen darstellt und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung sowie zur Unterstützung bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte notwendig sind.
Die Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, da sie keine passenden Arbeitskräfte finden. Obwohl die Unternehmen Personal einstellen wollen, bleiben fast genauso viele Stellen wie im Vorjahr unbesetzt. Dabei haben 78 Prozent der einstellungsbereiten Unternehmen Probleme, geeignete Beschäftigte zu finden. Offene Stellen bleiben häufiger in größeren Unternehmen unbesetzt als in kleineren.
Der Fachkräftemangel führt zu einem Verlust der Standortattraktivität in der Region, da die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass gesuchte Fachkräfte in unattraktive Regionen ziehen. 15 Prozent der Unternehmen befürchten, dass die regionale Anziehungskraft aufgrund des Fachkräftemangels leidet.
82 Prozent der Unternehmen erwarten negative Folgen aufgrund des Fachkräftemangels, während 18 Prozent sich nicht betroffen fühlen oder keine negativen Folgen erwarten. Vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) rechnen damit, dass sie aufgrund des Personalmangels ihr Angebot einschränken oder Aufträge ablehnen müssen, was zu Umsatzverlusten führt.
Die Sicherung von Fachkräften obliegt in erster Linie den Unternehmen, die bereits seit Jahren aktiv daran arbeiten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) kann sich grundsätzlich vorstellen, Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern einzustellen. Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt die Bereitschaft zur Einstellung ausländischer Fachkräfte, da große Unternehmen insgesamt mehr Personal einstellen als kleine Unternehmen. Neben geeigneten gesetzlichen Zuwanderungsregelungen und funktionierenden Verwaltungsstrukturen ist es entscheidend, dass ausreichend Wohnraum in Betriebsnähe für die neuen Beschäftigten vorhanden ist.
Der gesamte Report ist hier zu lesen: https://www.dihk.de/resource/blob/107882/f8e2f248f04aaf10e622d5a0fcb38df9/dihk-fachkraeftereport-2023-data.pdf
Stand: 26.03.2025