Konjunkturumfrage Herbst 2023

Kein goldener Herbst für die Wirtschaft

Nach Corona-Pandemie und Gasmangellage stehen die Ostthüringer Unternehmen zum dritten Mal in Folge vor einem schwierigen Winter. Die erneute Stimmungseintrübung resultiert vorrangig aus den deutlich schlechteren Erwartungen an die künftigen Geschäfte. Das größte Risiko aus Sicht der Unternehmen sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK-Ostthüringen im Herbst 2023, an der 365 Unternehmen mit zusammen 16.090 Beschäftigten teilnahmen.

Die Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsklima
Angesichts des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds hat sich die Stimmung unter den Ostthüringer Unternehmen verschlechtert. Der Konjunkturklimaindikator, der die Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage und die Erwartungen der Betriebe aggregiert, fällt gegenüber der Vorumfrage im Frühjahr 2023 um 11 auf 87,6 Punkte.
Geschäftslage
Die Bewertungen der Geschäftslage fallen zurückhaltend aus. Zwar überwiegen weiter die positiven Urteile gegenüber den negativen (31 Prozent gegenüber 26 Prozent), aber der Index zur Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Frühjahr um fünf Saldenpunkte verschlechtert und rangiert somit weiter klar unterhalb des langjährigen Durchschnitts.
Erwartungen
Die Erwartungen der Unternehmen gehen deutlich zurück. Über nahezu alle Branchen hinweg blicken die Betriebe negativer auf die kommenden Monate. Nur noch jede neunte Firma rechnet aktuell mit günstigeren Geschäften, 51 Prozent erwarten keine Veränderung und 38 Prozent der Umfrageteilnehmer geben eine negative Prognose ab. Als größtes Risiko nennen die Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, gefolgt von den Energiepreisen sowie den Arbeitskosten.
Beschäftigung
Die gedämpften Erwartungen spiegeln sich bei vielen Unternehmen in zurückhaltenden Personalplänen wider. Nur noch knapp zehn Prozent der Umfrageteilnehmer (minus zwei) werden zusätzliche Stellen schaffen. Die große Mehrheit der hiesigen Betriebe (72 Prozent) erwartet eine unveränderte Beschäftigtenzahl, während 18 Prozent der Unternehmen (plus drei) einen Personalabbau erwägen.
Investitionen
Gestiegene Zinsen, hohe Kosten und Unsicherheiten bezüglich der Nachfrageentwicklung belasten das Investitionsklima. So planen 31 Prozent der Unternehmen (plus drei) keine Investitionsausgaben in den nächsten 12 Monaten. Ein größeres Investitionsbudget ist bei 16 Prozent der Betriebe vorgesehen, weitere 35 Prozent erwarten konstante Ausgaben, während 17 Prozent der Umfrageteilnehmer weniger investieren werden.
Export
Eine Erholung der globalen Nachfrage ist für viele Unternehmen derzeit nicht in Sicht. Nur jede zehnte Firma rechnet für die nächsten 12 Monate mit einem Plus bei den Ausfuhren. 22 Prozent der exportierenden Betriebe geht dagegen von einem rückläufigen Volumen bei ihren Auslandsgeschäften aus.
Den ausführlichen Konjunkturbericht (PDF-Datei · 435 KB) der IHK Ostthüringen zu Gera finden Sie unter 'Weitere Informationen'.