Wirtschaft fordert Versorgungssicherheit bei Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen

IHK-Vollversammlung diskutiert Stabilisierungsmaßnahmen

Der Krieg in der Ukraine, Sanktionen und wirtschaftliche Folgen beschäftigten auch die Unternehmer auf der gestrigen Vollversammlung der IHK Ostthüringen. Dabei geht der Blick in Richtung Versorgungssicherheit bei Energie- und Treibstoffen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Schnell umsetzbare Maßnahmen zur Begrenzung der Energiekosten seien dringend erforderlich. Ansonsten erwarten sie gravierende Folgen für die Wirtschaft.
An jedem Tag ohne Gegenmaßnahmen potenzieren sich Belastungen und Zukunftssorgen in den Unternehmen. Wenn LKWs, Produktionsanlagen und Pflegedienste stehen und Mitarbeiter zu Hause bleiben müssen, weil die Kraftstoff- und Energiepreise unbezahlbar in den Himmel schießen, läuft etwas grundfalsch“, so IHK-Präsident Dr. Ralf-Uwe Bauer.
Konkret eingefordert wurden auf der Vollversammlung kurzfristige Stabilisierungsmaßnahmen, etwa eine Absenkung der staatlichen Umlagen und der Stromsteuer zusammen mit direkten Notfallfonds. Mittelfristig sind Lösungen notwendig, um die Energiekosten in Deutschland zu senken und wettbewerbsfähig zu machen. Auf dem absehbar noch sehr langen Weg hin zu einer stabilen Versorgung der Wirtschaft allein mit erneuerbaren Energien müsse auf jetzt verfügbare und gleichzeitig grundlastfähige Energieträger wie z.B. Gas oder Biogas gesetzt werden. Zugleich sollte der Ausbau der erneuerbaren Energien stärker erleichtert werden, u. a. bei der Eigenversorgung oder bei Genehmigungsverfahren.
Die Umsetzung von Wasserstoffprojekten sei aktuell technisch wie auch finanziell noch keine universelle Alternative, auch wenn das in Kreisen der Politik herbeigewünscht wird.
Die aktuellen Preisexplosionen treffen laut IHK die deutschen Industriebetriebe zudem stärker als ihre internationalen Wettbewerber. „Handeln ist hier längst überfällig. Selbst vor Corona waren die Kosten durch eine nicht zu Ende gedachte Energiewende schon zu hoch“, erklärt der IHK-Präsident.
17.3.2022, ba