Herausforderungen mit dem „Wir“-Gefühl und umsichtiger Strategie meistern

„Auch wir spüren, dass es künftig schwieriger werden wird, unsere Ausbildungslätze zu besetzen“, erklärt Josephine Weise, Personalleiterin der maxit Baustoffwerke GmbH in Krölpa. Das Unternehmen wurde bereits 2019 als „TOP-Ausbildungsbetrieb des Landkreises Saale-Orla“ ausgezeichnet, da es seit 1991 kontinuierlich für den eigenen Fachkräftebedarf vorsorgt. Seither wurden weit über 200 Jugendliche in acht verschiedenen Berufen ausgebildet.
„Da die meisten der Auszubildenden aus der Umgebung gewonnen werden, weil sie den ländlichen Raum und das familiäre Klima bei maxit über Generationen hinweg schätzen, haben wir noch einen Bonus, was die Deckung unseres Fachkräftebedarfs betrifft“, so die Personalleiterin. Am Dresdener Standort sehe das schon ganz anders aus.
Wir wollen dabei aber keine Glitzerwelt vorgaukeln. Wir sind ein Baustoffunternehmen und das soll realistisch rübergebracht werden.

Jana Lindig, Ausbildungsleiterin


Bei Instagram und Facebook um Azubis werben

Stärker als bisher möchte das Unternehmen deshalb die Auszubildenden beim Werben um Schulabgänger auf Instagram und Facebook einsetzen. „Wir wollen dabei aber keine Glitzerwelt vorgaukeln. Wir sind ein Baustoffunternehmen und das soll realistisch rübergebracht werden“, sagt Ausbildungsleiterin Jana Lindig. Bei der Beteiligung am IHK-Schülercollege, auf Bildungsmessen und der Kooperationen mit Schulen im Umland habe sich gezeigt, dass Azubis die besten Botschafter sind.
Das weiß aus eigener Erfahrung auch Annkathrin Bräunlich. Sie startete 2014 bei Maxit ihren Wunschberuf als Industriekauffrau und ist heute die Assistentin des Laborleiters. Auf das Unternehmen aufmerksam wurde die junge Frau durch das IHK-Schülercollege. „An einem Tag in den Berufsalltag hineinzuschnuppern, ist eine tolle Sache und sollten Schüler als Chance unbedingt nutzen. Aufgrund dieser Erfahrungen machte ich mein Schulpraktikum in der 10. Klasse bei maxit und danach stand für mich fest, dass ich auch hier meine Ausbildung beginnen möchte“, blickt Annkathrin Bräunlich zurück. Dabei störte es sie auch nicht, dass diese Entscheidung eine tägliche Zugfahrt aus Richtung Zeulenroda nach Krölpa für sie bedeutete.
Aufhören zu lernen sollte man nie.

Annkathrin Bräunlich


Tolle Chance für berufliche Pläne

Gleich nach erfolgreichem Berufsabschluss absolvierte Annkathrin Bräunlich die Ausbilderprüfung und traf auf der IHK-Infoveranstaltung zum Wirtschaftsfachwirt zwei Klassenkameradinnen. „Zu dritt meldeten wir uns für den berufsbegleitenden Studiengang an“, so die 24-Jährige. Auch hinter dieser Entscheidung steht sie heute zu 100 Prozent, obwohl es eine harte Zeit war, bei der sie auf vieles verzichten musste. Doch letztlich habe sie es stärker gemacht und eine tolle Chance geboten, neue Leute aus anderen Branchen kennenzulernen. Bei ihren weiteren beruflichen Plänen ist die Königsdisziplin der beruflichen Weiterbildung, der IHK-Betriebswirt, nicht ausgeschlossen. Aufhören zu lernen sollte man nie, so Annkathrin Bräunlich.
Dieser Meinung sind auch Personalleiterin Josephine Weise und Ausbildungsleiterin Jana Lindig und betonen: „Bei uns wird keiner gehindert, sich weiterzubilden! Bei Bedarf im Unternehmen übernimmt maxit sogar die Kosten. Das betrifft auch Quereinsteiger, die ebenso wie Auszubildende zur Deckung des Fachkräftebedarfs im familiengeführten Unternehmen gebraucht werden. Ob in der Produktion über die Baustoffprüfung, Lagerlogistik bis hin zur Werkstatt bekommen alle Starthilfe mit Umschulungen, einer Einarbeitung nach Plan und Weiterbildung im Rahmen der maxit Akademie.

„Wir“-Gefühl und neue Konzepte

Das „Wir“-Gefühl ist eine wichtige Komponente im Unternehmen und kommt nicht von ungefähr. Dazu tragen neben verschiedenen Gesundheitsangeboten wie dem Yoga-Kurs vor Ort, das sehr gern angenommene Jobfahrrad zum Leasen und die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten oder Homeoffice bei. „Bei den verschiedenen Arbeitszeitmodellangeboten ist maxit modern aufgestellt. Wir sind weg von festen Varianten. Gerade in der Corona-Zeit haben wir dadurch gute Erfahrungen machen können und unsere Mitarbeiter konnten Familie und Beruf unter einen Hut bringen“, so Josephine Weise.
In diesem Jahr sind es wieder neue Herausforderungen, die bei maxit in Krölpa gestemmt werden müssen. Die weiterhin gute Auftragslage bei Bestellungen im privaten Eigenheimbau und Industriebau erforderten neue Konzepte im Bereich Energie, um konkurrenzfähig bei Verfügbarkeit und Preisen der Baustoffe zu bleiben. „Bisher haben wir es dank unserer Mitarbeiter und den Umstieg auf alternative Energien gut geschafft, die Preissteigerungen nur moderat an unsere Kunden weiterzugeben“, so die Personalleiterin, die trotz aller Herausforderungen optimistisch ins Jahr 2023 blickt.
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