Die Energiekrise ist in der Region Fulda angekommen

Um das Thema Energiekrise greifbarer zu machen, haben die Industrie- und Handelskammern Fulda und Hanau in einer branchenübergreifenden Umfrage zwei Wochen lang bei Unternehmen aller Größen zum Mitmachen aufgerufen.

75 Prozent müssen mehr zahlen

Aus den Ergebnissen ergibt sich ein klares Stimmungsbild. Dreiviertel der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, müssen tiefer in die Tasche greifen, denn ihr Energieversorger ist teurer geworden oder hat eine Anhebung angekündigt. Zum Glück berichten 86 Prozent der Umfrageteilnehmenden, ihr Vertrag sei nicht vom Anbieter gekündigt worden.
Bei mehr als 50 Prozent der beteiligten Betriebe machen die Energiekosten aktuell mehr als drei Prozent des Umsatzes aus, wobei acht Prozent der Unternehmen sogar einen Anteil von mehr als 20 Prozent angeben.

Der Druck nimmt weiter zu

Ein großer Teil der befragten Betriebe (81 Prozent) kann seine Preise nur um maximal fünf Prozent anheben, um die hohen Energiekosten aufzufangen. Das deutet darauf hin, dass der Druck auf unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft weiter wächst. Dies wiederum könnte letztendlich zu teilweisen Stilllegungen von Betrieben und erhöhten Insolvenzen führen. Wichtig ist den Befragten eine zielgerichtete staatliche Unterstützung. Hier beurteilten die Teilnehmenden die bisherigen Hilfen von Seiten des Bundes als nicht ausreichend. In den Ergebnissen wurde allerdings noch nicht die heute beschlossene Gaspreisbremse berücksichtigt.

Schnelles Handeln ist notwendig

Zahlreiche ausführliche Antworten auf die Frage nach möglichen Konsequenzen – wie beispielsweise „deutlicher Rückgang im Kaufverhalten" zeigen uns, dass der Druck und die Notwendigkeit zu schnellem Handeln für unsere regionale Wirtschaft sehr hoch ist.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die kürzlich veröffentlichte Resolution der DIHK-Vollversammlung, der die IHK Fulda zugestimmt hat, noch mehr an Bedeutung. Angesichts der für die deutsche Wirtschaft dramatischen Energiekrise dringt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag auf eine schnelle Ausweitung des Energieangebots sowie sofortige Entlastungen für Unternehmen. Die DIHK-Resolution zur Energiekrise finden Sie hier.