Leichte Entspannung im Einzelhandel, maues Geschäft in der Gastronomie

Wie wirkt sich der Wegfall von 2G auf den Einzelhandel aus? Und wie werden davon Umsatz- und Gästeanzahl in der Gastronomie beeinflusst? Das wollte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda in ihrer doppelperspektivischen Umfrage herausfinden.
„Die ersten Corona-Lockerungen wirken sich leicht positiv auf den Einzelhandel aus. Sie haben jedoch noch keinen signifikanten Einfluss auf Umsatz und Gästezahl in der Gastronomie,“ erklärt Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda. Dies zeigt ein aktuelles Stimmungsbild aus über 50 überwiegend innerstädtischen Betrieben aus Einzelhandel und Gastronomie.
Der Einzelhandel kann aufgrund des 2G-Wegfalls per Saldo von steigenden Umsätzen berichten: Ein Viertel der Händler:innen verzeichne seitdem einen Anstieg von bis zu 20 Prozent, weitere 25 Prozent von über 20 Prozent. Bei 25 Prozent der befragten Einzelhändler:innen spiegelten sich die Lockerungen nicht im Umsatzvolumen wider. Gleiches gelte für rund 60 Prozent der befragten Gastronomen. Durch zusätzliche Angebote wie Liefer- und Abholservice konnten rund 45 Prozent ihren Umsatz zumindest positiv beeinflussen.
Grafik, die die Umsatzveränderungen im Einzelhandel seit 2G-Wegfall zeigt
Grafik, die die Umsatzveränderungen in der Gastronomie seit 2G-Wegfall im Einzelhandel zeigt
Die Anzahl der Kunden im Einzelhandel sei nach dem 2G-Wegfall im Vergleich zum Beschränkungszeitraum bei einem Viertel der Befragten um bis zu 20 Prozent gestiegen. 17 Prozent würden Steigerungen von mehr als 20 Prozent erfahren. 42 Prozent der Befragten spürten trotz Lockerungen einen Rückgang der Kundenanzahl.
Grafik, die die Veränderung der Kundenanzahl im Einzelhandel seit 2G-Wegfall zeigt
Grafik, die die Veränderung der Gästeanzahl in der Gastronomie seit 2G-Wegfall im Einzelhandel zeigt
„Die Gästezahl in der Gastronomie scheint, unserer Stimmungsabfrage nach zu urteilen, von dem Wegfall der 2G-Beschränkung im Einzelhandel mehrheitlich unberührt zu sein: Bei 42 Prozent sei die Anzahl der Gäste gleichbleibend, bei einem weiteren Viertel um bis zu 20 Prozent rückläufig,“ beschreibt Nicole Schmitt-Felgenhauer, IHK-Einzelhandelsreferentin, das Stimmungsbild der regionalen Gastronomie. Auch der Umsatz habe sich bei fast 60 Prozent der befragten Gastronomen nicht verändert.
„Ab diesen Freitag stehen nun auch Lockerungen für Gastronomie und Hotellerie an – die Erwartungen an die nahe Zukunft sind demnach groß: Rund zwei Drittel der teilnehmenden Gastronomiebetriebe erwartet ab dem 4. März einen Zuwachs in Umsatz und Kundenzahl“, so Schmitt-Felgenhauer. „Einzelhändler:innen beobachten außerdem ein verändertes Kaufverhalten sowie ein weniger frequentiertes Stadtzentrum. Trotzdem hielten sich die Kunden seit 2G-Wegfall tendenziell länger im Laden auf. Rund 85 Prozent der Einzelhändler:innen sind der Meinung, dass ihr Geschäft ganz beziehungsweise eher gezielt aufgesucht wurde.“
„Bleibt zu hoffen, dass die Corona-Zahlen dauerhaft zurückgehen und es zu weiteren Lockerungen kommt. Denn nur dann werden sich Einzelhandel und Gastronomie wieder füllen und wir alle ein Stück Normalität zurückgewinnen“, so Michael Konow.