Ehrbares Handeln

Die Bedeutung der ehrbaren Kaufleute wurzelt in den Anfängen der IHK-Organisation. Bis heute behält dieses Leitbild seine hohe Relevanz und dient als Fundament für unternehmerisches Handeln. Aus diesem Grund gehört es nach wie vor zu den gesetzlichen Kernaufgaben der Industrie- und Handelskammern,
„für die Wahrung von Anstand und Sitte der ehrbaren Kaufleute, einschließlich deren sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung zu wirken“.
(IHK-Gesetz §1, Abs. 3)
Die IHK Südlicher Oberrhein hat sich zum Ziel gesetzt, den Auftrag des ehrbaren Handelns zeitgemäß zu interpretieren. Dies entspricht dem Verständnis moderner, verantwortungsbewusster Unternehmerinnen und Unternehmer, die die langfristigen Auswirkungen ihrer Entscheidungen für ihr Unternehmen und darüber hinaus bedenken und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen bietet das Leitbild der ehrbaren Kaufleute eine unverzichtbare Orientierung für nachhaltiges und verantwortungsvolles Unternehmertum.
Die IHK Südlicher Oberrhein sowie die Mitglieder in den ehrenamtlichen Gremien des Präsidiums, der Vollversammlung und der Fachausschüsse bekennen sich zu folgenden Leitsätzen und Werten:
1. Das unternehmerische Handeln ist geprägt von Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit sowie Respekt und Fairness.
Auf diesen Werten basiert das wirtschaftliche und gesellschaftliche Miteinander. Nur durch Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit kann partnerschaftlich erfolgreich und langfristig gewirtschaftet werden.
2. Unternehmerinnen und Unternehmer übernehmen Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und bekennen sich zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit in ihrem unternehmerischen Handeln.
Ökonomische Nachhaltigkeit:
Unternehmen übernehmen Verantwortung entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungskette. Insbesondere durch gesetzgeberische Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sind sie aufgerufen, ihre Wertschöpfungs- und Lieferketten im Sinne des verantwortungsbewussten Handelns zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Lieferanten und Kunden sowie die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen spielen hier eine entscheidende Rolle.
Ökologische Nachhaltigkeit:
Angesichts des globalen Klimawandels ist es für Unternehmen unerlässlich, ihren Beitrag zu leisten. Dies umfasst Maßnahmen wie Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz sowie die Förderung eines nachhaltigen betrieblichen Mobilitätsmanagements.
Soziale Nachhaltigkeit:
Die Verantwortung für die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz ist - auch angesichts des Fachkräftemangels - eine stetige Herausforderung. Unternehmen müssen sich auf gute Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und eine stimmige Unternehmenskultur konzentrieren. Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind dabei entscheidend, ebenso wie die Förderung von ethischem Handeln in allen Unternehmensbereichen.
Nachhaltigkeitsberichterstattung:
Vor dem Hintergrund der bestehenden Gesetzgebung gewinnt die transparente Berichterstattung über Nachhaltigkeitsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung. Dies betrifft nicht nur größere Unternehmen, sondern auch kleinere Firmen, insbesondere im Kontext von Finanzierungsfragen und Corporate Social Responsibility (CSR).
3. Unternehmerinnen und Unternehmer stehen mitten in der Gesellschaft und sind sich dieser Verantwortung bewusst.
Unternehmen spielen eine bedeutende Rolle bei der Pflege des Gemeinwohls in unserer Gesellschaft. Sie tragen durch Steuerzahlungen zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben bei, schaffen Wohlstand und Arbeitsplätze und sind Orte des sozialen Austauschs. Darüber hinaus tragen sie eine soziale Verantwortung, indem sie sich aktiv für lokale Gemeinschaften engagieren und gesellschaftliche Herausforderungen mitgestalten.
Die Anerkennung und Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz ist dabei von zentraler Bedeutung. Unternehmen sollten sich für Chancengleichheit einsetzen und eine integrative Unternehmenskultur fördern, die auf Respekt und Offenheit basiert. Durch ihr Engagement in der Gesellschaft tragen Unternehmerinnen und Unternehmer maßgeblich zur Stabilität und Entwicklung unserer Gemeinschaften bei und stärken das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wirtschaft als Partner im gesellschaftlichen Fortschritt.
Für die IHK-Organisation nimmt das Leitbild der ehrbaren Kaufleute eine zentrale Rolle bei der Förderung verantwortlichen und nachhaltigen Wirtschaftens ein. Die IHK Südlicher Oberrhein verpflichtet sich dazu, Unternehmen durch gezielte Unterstützung und Förderung in ihrer Region zu stärken. Dies geschieht beispielsweise durch Weiterbildungsangebote, individuelle Beratung und die Bündelung von Interessen zur Gestaltung regionaler Rahmenbedingungen durch Politik und Verwaltung.
In diesem Zusammenhang bekennt sich die IHK Südlicher Oberrhein zu folgenden Leitsätzen:
Für die Wirtschaft:
Wir bieten umfassende Beratungs- und Informationsdienste für Unternehmen an und vertreten deren Interessen gegenüber der Politik.
Für die Region:
Wir leben unseren ganzheitlichen Auftrag und streben eine nachhaltige Entwicklung für unsere Region und darüber hinaus an.
Für die Zukunft:
Wir setzen Impulse für einen wirtschaftlichen Fortschritt, der das Wohlergehen sowohl heutiger als auch zukünftiger Generationen fördert. Die Unternehmerinnen und Unternehmen der Region sowie die IHK Südlicher Oberrhein übernehmen gemeinsam Verantwortung für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das Leitbild der ehrbaren Kaufleute prägt die Grundausrichtung und die tägliche Arbeit sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt der IHK Südlicher Oberrhein.
Aus dieser Verantwortung heraus wurden die vorliegenden regionalpolitischen Positionen erstellt. Sie spiegeln die Rahmenbedingungen wider, die für ein ehrbares, verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Handeln der Unternehmerinnen und Unternehmer in unserer Region heute und in Zukunft von Bedeutung sind.