„Es lief wie geschmiert“
Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen unter hohen Handlungsdruck. Doch wo sollen all die Auszubildenden herkommen, die die Unternehmen für ihre künftige Entwicklung so dringend benötigen? Die Antwort: beispielsweise aus Marokko. Die IHK Südlicher Oberrhein betreut dazu ein vielversprechendes Projekt.
Die IHK Südlicher Oberrhein hat ein neues Kapitel in der Bekämpfung des Fachkräftemangels aufgeschlagen und in enger Zusammenarbeit mit der Auslandshandelskammer (AHK) Marokko, der DIHK und der IHK Trier ein Projekt zur Gewinnung marokkanischer Auszubildenden gestartet. Anfang Oktober trafen sich zwölf Azubis, die ganz frisch bei den Unternehmen Herrenknecht, Stihler, RMA und Schauenberg in ihre Ausbildung gestartet sind, mit den jeweiligen Ausbildungsverantwortlichen in den Betrieben bei der IHK Südlicher Oberrhein in Lahr zum ersten Erfahrungsaustausch. Die Resonanz auf das Projekt fiel durchweg positiv aus. „Es lief wie geschmiert. Wir können diesen Prozess so wiederholen“, sagte Zéhra Birol, die Personalverantwortliche bei Stahlbau Schauenberg mit Sitz in Kirchzarten.
„Ein großer Schritt“
Die marokkanischen Azubis haben in den vergangenen Monaten unter Federführung der AHK Marokko ein intensives Vorbereitungsprogramm in ihrem Heimatland absolviert. Ziel war nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache auf B2-Niveau. Sie wurden auch kulturell auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet. Auch bei der Vertragsschließung und im Visumsprozess spielte das Kooperationsnetzwerk eine wichtige Rolle. Und hier vor Ort kümmern sich Julia Gauerhof und Ibrahim Sarialtin (Fachberatung für Zugewanderte der IHK) intensiv darum, dass das Projekt nicht nur organisatorisch, sondern auch menschlich ein Erfolg wird. „Wir unterstützen sowohl die Auszubildenden als auch die Unternehmen beim ‚Ankommen‘ im Betrieb und nehmen hier eine Vermittlerrolle ein – auch in der Kommunikation mit Behörden“, sagen die beiden.
Trafen sich zum Erfahrungsaustausch bei der IHK Südlicher Oberrhein in Lahr: Auszubildende aus Marokko und die Ausbildungsverantwortlichen aus den Betrieben.
„Es ist ein großer Schritt von Marokko nach Deutschland. Das haben Sie sich sicher gut überlegt“, lobte Simon Kaiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbild der IHK, den Mut und die Bereitschaft der jungen Männer, ein völlig neues und ungewohntes Leben am südlichen Oberrhein zu starten. Der Auszubildende der Stihler Apparatebau & Maschinenfabrik in Lahr, Amine Feth, bedankte sich für die Unterstützung aller Beteiligten. „Ich habe gute Erfahrungen gemacht, alle Kollegen helfen mir“, sagte er stellvertretend für die elf anderen.
„Rolle des Pfadfinders“
Kaiser sieht das marokkanische Azubi-Projekt als wichtigen Aufschlag, wie die Gewinnung des Fachkräftenachwuchses aus dem Nicht-EU-Ausland künftig in geregelten Bahnen über die Bühne gehen kann. „Wir sehen uns in der Rolle des Pfadfinders für die Betriebe in unserer Region.“ Mit der erfolgreichen Zusammenarbeit wird der Grundstein für weitere Projekte dieser Art gelegt.
(14.10.2024)
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Ibrahim Sarialtin Aus- und Weiterbildung Fachberatung Ausbildung von Zugewanderten IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstr. 11 - 13 79098 Freiburg Tel: +49 761 3858-175 Fax: +49 761 3858-4175 E-Mail: ibrahim.sarialtin@freiburg.ihk.de |
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Rodrigo da Silva Aus- und Weiterbildung Fachberatung Ausbildung von Zugewanderten IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstr. 11 - 13 79098 Freiburg Tel: +49 761 3858-172 Fax: +49 761 3858-4172 E-Mail: rodrigo.dasilva@freiburg.ihk.de |
Herr Sarialtin betreut die Stadt Freiburg und den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Rodrigo da Silva betreut den Landkreis Emmendingen. Frau Gauerhof ist zuständig für den Ortenaukreis.