Indien - Umsatzsteuer
Indien Umsatzsteuer (GST) – Aktuelle Änderungen 2025
Die Goods and Services Tax (GST) ist seit dem 1. Juli 2017 die erste einheitliche Umsatzsteuer in Indien. Sie ersetzt über 18 frühere indirekte Steuern und schafft einen transparenten Binnenmarkt. Am 22. September 2025 wurden die GST-Sätze in Indien angepasst, in vielen Fällen wurden sie deutlich gesenkt, um die Wirtschaft und den Konsum anzukurbeln.
Für deutsche Unternehmen mit Exporten nach Indien oder einer eigenen Niederlassung vor Ort sind die neuen Regelungen besonders wichtig, da sie direkte Auswirkungen auf Kostenstrukturen und die Steueranmeldung haben.
GST-Sätze in Indien ab September 2025
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40%: Luxusgüter (z. B. Tabakwaren, hochpreisige Autos, Softdrinks)
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18%: Standardgüter (z. B. Elektronik, Maschinen, Fahrzeuge, Lederwaren, Dienstleistungen)
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5%: Grundbedarfsgüter (z. B. Medikamente, Hygieneprodukte, Nahrungsmittel)
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0%: Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs (z. B. Milch, Brot, einfache Agrarprodukte)
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3%: Sondersatz auf Gold
Hinweis: Indische Exporte werden mit 0% GST besteuert und bleiben damit besonders wettbewerbsfähig.
GST Indien 2025: Formen und Anwendung
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CGST (Central Goods and Services Tax): Steuer der indischen Zentralregierung
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SGST (State Goods and Services Tax): Steuer der einzelnen indischen Bundesstaaten
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IGST (Integrated Goods and Services Tax): Steuer auf grenzüberschreitende Geschäfte innerhalb Indiens oder Exporte nach Indien
Welche Steuerform greift, hängt vom Ort der Leistung ab:
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Export nach Indien: IGST
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Handel zwischen indischen Bundesstaaten: IGST
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Handel innerhalb eines Bundesstaates: Kombination aus CGST und SGST
Bedeutung für deutsche Unternehmen
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Keine GST-Registrierung nötig, wenn nur Waren nach Indien exportiert oder von dort importiert werden.
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IGST wird vom indischen Importeur gezahlt, deutsche Unternehmen müssen sie nicht in ihren Rechnungen ausweisen.
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Dienstleistungen, Zinsen und Lizenzgebühren bleiben quellensteuerpflichtig.
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Indische Niederlassungen deutscher Firmen sind GST-pflichtig und müssen pro aktivem Bundesstaat monatlich drei digitale Steuererklärungen abgeben.
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Vorsteuerabzug ist für in Indien ansässige Betriebe möglich – unter bestimmten Voraussetzungen wie fristgerechter Anmeldung und korrekter Rechnungsstellung.