Zwei Unternehmen aus Kammerbezirk erhalten Innovationspreis BW
Am 25. November wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Stuttgart die Gewinner des 40. Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg – Dr. Rudolf Eberle Preis – geehrt. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut überreichte die begehrten Auszeichnungen an herausragende Unternehmen, die mit innovativen Entwicklungen die Wirtschaft des Landes prägen. Besonders erfreulich: Gleich zwei Unternehmen aus dem Kammerbezirk Südlicher Oberrhein wurden für ihre bahnbrechenden Leistungen ausgezeichnet.
VauQuadrat GmbH: Tiefeninduktion in der Fügetechnik
Die VauQuadrat GmbH aus Offenburg-Elgersweier erhält ein Preisgeld von 15.000 Euro für innovative Entwicklung für die Tiefeninduktion in der Fügetechnik. Die Wirkung der elektromagnetischen Induktion wird technisch vor allem bei elektrischen Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren und Transformatoren genutzt. Im Haushalt sind Induktionskochfelder weit verbreitet, da sie energieeffizient arbeiten und die Reaktionszeit kurz ist. Auch im Stahlbau kommt die Induktionstechnologie zum Einsatz. Dort kann das bisher übliche Flammrichten durch Induktionsverfahren ersetzt werden, wodurch der Energieverbrauch stark reduziert wird. Bei den neu entwickelten Geräten ist die Einwirktiefe besonders hoch, sodass von Tiefeninduktion gesprochen werden kann. Vorteilhaft ist auch die erhöhte Prozesssicherheit, die verbesserte Arbeitssicherheit und die verkürzte Arbeitszeit.
AITAD GmbH: Sonderpreis für dezentrale Embedded-KI
Den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG, der sich an junge Unternehmen richtet, erhält in diesem Jahr die AITAD GmbH aus Offenburg für ihre innovative Lösung für eine dezentrale Embedded-KI in der Sensorik. Generative KI-Modelle für Text-, Bild- oder Audioerzeugung sind weltweit auf dem Vormarsch. Allerdings ist deren Energiebedarf hoch, da diese häufig auf sehr großen Servern laufen. Einsatzgebiete in der Industrie sind durch Abhängigkeit, Datenhoheit und Geschwindigkeit zudem oft beschränkt. Gerade in Deutschland und Baden-Württemberg wird in den Anlagen, Autos und sonstigen Geräten weniger die Generierung, sondern vielmehr die dezentrale Analyse oder Vorhersage von Ereignissen anhand von Informationen und Daten benötigt. Die Technologie von Embedded-KI beruht hierauf. Das bedeutet, dass die KI nicht zentral auf Servern läuft, sondern lokal auf Chips direkt in der Anwendung. Deshalb sind diese Systeme energieeffizienter und senden Daten auch nicht an Cloudanbieter. Enorme Datenmengen können in kürzester Zeit verarbeitet werden und auch die Reaktionszeiten sind ohne Übertragungswege viel kürzer. Viele Anwendungen, die datenschutzrelevant sind oder keine Infrastruktur voraussetzen dürfen, sind nur mit Embedded-KI sicher realisierbar.
Über den Innovationspreis Baden-Württemberg
Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg wird seit 1985 alljährlich an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung vergeben. Er würdigt beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittelständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwendung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung finden.
Mit der Zusatzbezeichnung „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis“ wird an die Verdienste erinnert, die sich Dr. Rudolf Eberle als Wirtschaftsminister, insbesondere um den Mittelstand, erworben hat.
Es werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 50.000 Euro sowie Anerkennungen vergeben. Darüber hinaus stellt die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in diesem Jahr zum 19. Mal einen Sonderpreis für Innovationen von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit. Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.