DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025: Zwischen Effizienz und Bürokratie
Die Unternehmen in Deutschland treiben die Digitalisierung weiter voran – aber die Hürden bleiben hoch. Das zeigt die aktuelle Umfrage „Digitalisierung in Deutschland: Zwischen Effizienz und Bürokratie“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die auf den Antworten von mehr als 5.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen basiert.
Zentrale Erkenntnisse
Die veröffentlichte Digitalisierungsumfrage der DIHK zeigt deutlich: Deutschlands Unternehmen treiben die digitale Transformation voran – aber zu langsam. Der Digitalisierungsgrad hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Immerhin liegt die Informations- und Kommunikationsbranche (Note 2,1) weit vorne, während beispielsweise der Verkehrssektor (3,2) hinterherhinkt.
Die Gründe für die Digitalisierung sind vielfältig: Weniger als Innovationstreiber wollen Unternehmen durch Digitalisierung vor allem ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten, erhoffen sich Kosteneinsparungen und streben Qualitätsverbesserungen an. Auf dem Weg zur Digitalisierung stehen viele Unternehmen vor großen Herausforderungen. So erfordern digitale Transformationsprojekte viel Zeit und Geld. Sie sind oft sehr komplex, da interne Prozesse umgestaltet und die Mitarbeitenden mitgenommen werden müssen.

Ein weiteres zentrales Problem ist die schlechte digitale Infrastruktur. Nur 73 Prozent der Unternehmen geben an, dass die aktuelle Verfügbarkeit von schnellem Internet ihren Bedürfnissen entspricht. Insbesondere Cloud-Lösungen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz erhöhen den Breitbandbedarf erheblich. Erschwert wird der Netzausbau durch hohe Baukosten, Fachkräftemangel und langwierige Genehmigungsverfahren.

Eine besondere Dynamik zeigt sich beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz: 38 Prozent der Unternehmen nutzen bereits KI-Technologien, weitere 32 Prozent planen die Einführung in den kommenden drei Jahren. Der Trend zeigt: KI wird zum festen Bestandteil digitaler Strategien.

Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnt das Thema Cybersicherheit immer mehr an Bedeutung. Jedes zweite Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern wurde laut Umfrage bereits Opfer eines Cyberangriffs. Zwar sind sich die Unternehmen der Bedrohungslage bewusst und ergreifen präventive Maßnahmen wie regelmäßige Backups, dennoch fehlen vielerorts etablierte Strukturen wie Notfallpläne, regelmäßige Mitarbeiterschulungen oder IT-Sicherheitsbeauftragte. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen benötigen maßgeschneiderte Unterstützungsangebote, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Forderungen der DIHK an die Politik
- Schneller Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen
- Ein Digitalministerium zur Bündelung digitaler Themen
- Effiziente Verwaltung durch Digitalisierung
- Resilienz im digitalen Raum stärken
- Weniger Bürokratie
- Voraussetzungen für KI-Anwendungen schaffen