Gründerstory

VISION2B – H. Ludewig - J. Hotzel - J. Weine

Wer seid ihr und was macht ihr?

Die Vision2B GmbH wurde am 3.Juli 2017 in Erfurt gegründet. In Zusammenarbeit mit namenhaften Ärzten entwickelt das Unternehmen Gesundheits-Apps für chronisch kranke Patienten mit einer Herz-, Lungen- oder Diabetes-Erkrankung.

Was ist die Idee?

Allein in Deutschland leben sechs Millionen Menschen mit einer koronaren Herzerkrankung, sieben Millionen leiden an einer chronischen Lungenerkrankung und acht Millionen sind mit Diabetes konfrontiert. Ein großer Teil der Rehabilitationsmaßnahmen zielt auf eine Verbesserung der Lebensqualität im direkten Anschluss an einen Akutfall (z.B. Herzinfarkt) ab. Diese Therapien verbessern die Situation für den Patienten erheblich. Nach dem Reha-Aufenthalt kommen die Patienten in ihr gewohntes Umfeld zurück. Ohne Anleitung und Motivation ist ein Rückfall in alte Verhaltensmuster vorprogrammiert. Die positive Entwicklung durch die Reha-Maßnahmen geht schnell verloren. Es ist mittlerweile bekannt, dass eine nachhaltige Umstellung des Lebensstils mehrere Jahre benötigt. Dafür muss das notwendige Wissen über die Einflussfaktoren der Krankheit auf der einen Seite und die Möglichkeit auf diese einzuwirken auf der anderen Seite vermittelt werden.
Die Kostenträger haben ein entsprechend großes Interesse, die langfristige Effektivität der von ihnen finanzierten Therapien zu verbessern. Vision2B füllt exakt diese Lücke aus. Unterhaltsame Filme vermitteln das not- wendige Wissen, welche durch Aufgaben und Wissenstests weiter vertieft werden.
Die Bewegungs-, Ernährungs- und Medikamentenplanung lassen das neu Erlernte unmittelbar in den Alltag der Patienten fließen. Die Nutzerführung ist auf die Zielgruppe der Altersgruppe über 50 ausgelegt. Im Vordergrund steht die Denkweise, dass kleine Schritte eine große Wirkung erzielen.

Was waren bisher die größten Hürden bei der Umsetzung?

Im Gesundheitssystem erwarten die Patienten, dass ihnen die erbrachten Leistungen durch die Kostenträger ersetzt werden. Digital verfügbare Versorgungsbausteine mussten bisher individuell mit den Kostenträgern vereinbart werden. Das war komplex und immens aufwendig.

Wie sehen eure Pläne für die nächste Zeit aus?

Bisher sind wir stetig aus den laufenden Erträgen gewachsen. Das Digitale-Versorgungs- Gesetz bietet uns ganz neue Möglichkeiten und Chancen. Gemeinsam mit Diabetologen und Kardiologen erweitern wir unsere Apps um Interaktionsmöglichkeiten mit den behandelnden Ärzten. Wiederkehrende und zeitintensive Themen haben wir im Film- oder Leseformat hinterlegt. So kann ein Arzt in Zukunft diese Inhalte direkt auf die App des Patienten schieben und so effektiver arbeiten. Ziel ist es, die medizinische und pharmazeutische Kompetenz ins Wohnzimmer des Patienten zu tragen.