08.02.2023

Zukunft der Innenstädte – IHK Erfurt vertritt Interessen der Händler

Haase-Lerch: „Die Zeit drängt, um das Mögliche umzusetzen“
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt und des Gewerbevereins Gotha trafen sich am gestrigen Dienstag, den 7. Februar 2023, die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Susanna Karawanskij, der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee sowie Kommunalvertreter, Innenstadthändler und Citymanager, um die aktuellen Herausforderungen und Problemlagen der Händler in den Innenstädten und Ortskernen zu diskutieren.
„Die Runde hat allen verdeutlicht, dass der unmittelbare Austausch zwischen betroffenem Gewerbe, Kommunen und verantwortlichen Landespolitkern notwendig ist, um die vorhandenen Probleme gemeinsam anzugehen. Die Zeit drängt, um das Mögliche zur Unterstützung attraktiver Innenstädte auf die Bahn zu setzen“, resümiert die Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, Dr. Cornelia Haase-Lerch.
Durch die Corona-Krise, Inflation und steigende Preise sei die Lage des stationären Einzelhandels sehr schwierig und angespannt. Helfen könnten mehr Aufklärung zu aktuellen Fördermöglichkeiten, einfachere Förderverfahren, eine befristete Mietfreistellung für Existenzgründer und eine Stärkung der IHK-Initiative „Heimat Shoppen“, waren sich Vertreter der Gewerbevereine und des Citymanagements unter anderem aus Gotha, Sömmerda, Eisenach, Leinefelde und Sondershausen einig. Fehlende Zugriffsmöglichkeiten auf herrenlose Grundstücke oder leerstehende Geschäfte, eine langfristig ausgelegte Landesplanung im Sinne attraktiver Innenstädte sowie bürokratische, intransparente Verfahren und Entscheidungen der Landesbehörden bei anlassbezogenen Sonntagsöffnungen stellen insbesondere die Kommunen vor große Herausforderungen.
„Viele Problemlagen wurden unisono vorgetragen, sodass die Betroffenen mit einer starken Stimme sprechen. Es braucht mehr und zielgruppenorientierte Kommunikation zu bestehenden Unterstützungsmöglichkeiten, Fördermöglichkeiten, die der Kleinteiligkeit und Altersstruktur im stationären Handel Rechnung tragen sowie Instrumente, die auch Nachfolge im Handel flankieren. Auch eine Absenkung von Genehmigungsvoraussetzungen und Vereinfachung von Antragsverfahren bei verkaufsoffenen Sonntagen muss forciert werden. Die Umsetzung vieler Vorschläge und Anforderungen des Handels sind eine Frage des politischen Willens und wurden klar als Auftrag an die Landespolitik formuliert“, erklärt Haase-Lerch abschließend.