Parlamentarischer Abend der IHK Erfurt im Thüringer Landtag
Unter dem Motto „Zukunft der Wirtschaft – Thüringen intelligent gestalten“ lud die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt am Mittwochabend rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zum Parlamentarischen Abend in den Thüringer Landtag ein. Im Mittelpunkt standen die wirtschaftlichen Herausforderungen Thüringens – von hohen Energie- und Arbeitskosten über Fachkräftemangel bis hin zu überbordender Bürokratie – und die Frage, wie Politik und Wirtschaft gemeinsam tragfähige Lösungen gestalten können.
Bereits bei der Eröffnung machte IHK-Vizepräsident Olaf Seibicke deutlich: „Unsere Unternehmen stehen unter großem Anpassungsdruck. Es braucht jetzt ein deutliches Signal für Bürokratieabbau, wettbewerbsfähige Energiepreise und eine nachhaltige Fachkräftestrategie. Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit Thüringens sichern und wieder Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates schaffen.“
Landtagspräsident Dr. Thadäus König betonte die Notwendigkeit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. Ministerpräsident Mario Voigt umriss in seiner Keynote die strategischen Leitlinien der Landesregierung für die kommenden Jahre.
Offener Dialog – klare Erwartungen
Im Zentrum des Abends stand die Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Ninette Florschütz, Vorsitzende des Netzwerks Mittelstand der IHK Erfurt. Diskutiert wurde über die zentralen Erwartungen der Wirtschaft an die Politik:
- Bürokratieabbau und Digitalisierung: Genehmigungs- und Verwaltungsverfahren müssen spürbar beschleunigt werden.
- Fachkräftegewinnung: Bessere Bildung, höhere Attraktivität der dualen Ausbildung und mehr Willkommenskultur sind unverzichtbar.
- Energie und Standortbedingungen: Wettbewerbsfähige Energiepreise und eine verlässliche Infrastruktur sind Grundvoraussetzungen für Investitionen.
- Landeshaushalt: Investive Ausgaben müssen Vorrang vor konsumtiven Ausgaben haben, um Zukunftschancen zu sichern.
Die Podiumsgäste:
- Colette Boos-John, Wirtschaftsministerin des Freistaates Thüringen
- Matthias Herzog, Sprecher Wirtschaft der BSW-Fraktion im Thüringer Landtag
- Jörg Prophet, Sprecher Wirtschaft der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag
- Dr. Mauricio Matthesius, Geschäftsführer Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau
- Lena Lüneburger, Geschäftsführende Gesellschafterin Werkzeugbau Ruhla GmbH
Austausch auf Augenhöhe: Das anschließende Get-together bot die Möglichkeit zu direkten Gesprächen zwischen Unternehmern, Abgeordneten und Regierungsvertretern – praxisnah, konstruktiv und zukunftsorientiert.
Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, sprach zum Parlamentarischen Abend der Industrie- und Handelskammer Erfurt im Thüringer Landtag
Olaf Seibicke, Vizepräsident der IHK Erfurt
Dr. Thadäus König, Präsident des Thüringer Landtages
Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
Podiumsdiskussion beim Parlamentarischen Abend der Industrie- und Handelskammer Erfurt im Thüringer Landtag
Parlamentarischer Abend der Industrie- und Handelskammer Erfurt im Thüringer Landtag
Parlamentarischer Abend der Industrie- und Handelskammer Erfurt im Thüringer Landtag
Stimmen zum Abend
Olaf Seibicke, Vizepräsident der IHK Erfurt:
„Von Energie über Bürokratie bis Fachkräfte – die Lage ist ernst. Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam die richtigen Weichen stellen, damit Thüringen nicht ins Hintertreffen gerät. Der heutige Abend hat gezeigt: Der Wille zum Dialog ist da – jetzt kommt es auf entschlossenes Handeln an.“
Dr. Thadäus König, Präsident des Thüringer Landtages:
„Im Landtag entscheiden die Abgeordneten über die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften in Thüringen - sei es durch Investitionen in das Bildungswesen und eine verlässliche Infrastruktur oder durch innovationsfreundliche gesetzliche Voraussetzungen. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen ob in Industrie, Handel und Handwerk sind Rückgrat und Taktgeber der Thüringer Wirtschaft. Damit sie weiterhin prosperieren und attraktive Arbeitgeber sein können, brauchen sie Freiheiten und Vertrauen durch die politischen Entscheidungsträger.”
Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen:
„Thüringen ist Chancenland – mit exzellenter Forschung, innovativen Unternehmen und einem starken Mittelstand. Das Grüne Herz Deutschlands schlägt für Innovation, Wachstum und Fortschritt. Unser Auftrag als Landesregierung ist klar: Wir wollen die wirtschaftsfreundlichste Regierung in Deutschland sein. Dafür setzen wir auf verlässliche Rahmenbedingungen, den konsequenten Bürokratie¬rückbau, Planungssicherheit für Investitionen und eine gezielte Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung. Mit dem geschlossenen Pakt für Wachstum und Arbeitsplätze haben wir eine klare Grundlage geschaffen, um diese Ziele gemeinsam mit der Wirtschaft zu erreichen. Thüringen ist zurück – als verlässlicher Partner der Wirtschaft, als Gestalter in der Mitte Deutschlands und im Zentrum Europas. Gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gestalten wir Zukunft – mit Zuversicht, Leistungsbereitschaft und einem klaren Bekenntnis zu Wohlstand und Stärke.“