Aus- und Weiterbildung

Fachkraft für Lagerlogistik

Ausbildungsdauer: 3,0 Jahre
ausbildende Unternehmen: ... finden Sie im Atlas der Ausbildungsbetriebe
Berufsschulstandorte: Gotha, Sondershausen, Erfurt
Fortbildungsmöglichkeiten:
(Höhere Berufsbildung)
Geprüfter Logistikmeister
Geprüfter Technischer Betriebswirt/-in
Gebühren für IHK-Mitgliedsunternehmen: Die Gebühren für Eintragung und Prüfung entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Gebührentarif.
Materialkosten für Prüfungen: Für die Bereitstellung von Prüfungsmaterial durch den Prüfungsbetrieb entstehen zusätzliche Kosten, je nach Aufwand.

Informationen zum Beruf

Der „Bestellen-Button“ beim Online Shopping ist schnell geklickt aber was geschieht danach? Viele Prozesse werden in Gang gesetzt bis die Bestellung letztendlich von der Fachkraft für Lagerlogistik bearbeitet wird.
Diese weiß sofort, wo die Ware zu finden ist. Zu den Aufgaben dieser Profis gehören Güter anzunehmen, zu kommissionieren, zu verladen, zu verstauen, zu transportieren und zu verpacken. Ohne logistische Planung und Organisation der Warenströme ist die heutige Wirtschaft nicht mehr vorstellbar. Für diese Arbeit nutzen die Logistiker computergesteuerte Lagerverwaltungssysteme. Das notwendige Fachwissen angefangen von Transport- und Lagertechniken bis hin zu Zollbestimmungen lernen die Fachkräfte in ihrer dreijährigen Ausbildung. Da sie in zum Teil riesigen Lagerhallen arbeiten, ist sehr viel Sorgfalt und Organisationstalent gefragt.
Genau wie die Fachlageristen nehmen also auch Fachkräfte für Lagerlogistik Güter an, kontrollieren sie und lagern sie sachgerecht. Bereits beim Entgegennehmen der Waren werden diese genauestens kontrolliert und mit den Begleitpapieren, die die Fahrer/-innen zusammen mit den Waren übergeben, abgeglichen.
  • Stimmen die Menge und der Inhalt?
  • Gibt es Mängel?
  • Sind Besonderheiten in den Papieren vermerkt?
Auch Rücksendungen werden in dieser Weise entgegengenommen und geprüft. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Ware im Computer als Eingang verbucht.
Nun gilt es, alles an den richtigen Ort im Lager zu verbringen und ggf. muss die richtige Reihenfolge beachtet werden. Was zuerst wieder benötigt wird, muss so gelagert werden, dass man gut und schnell wieder dran kommt. Dazu müssen die Fachleute aber zunächst einmal genau wissen, wo die einzelnen Waren zu lagern sind. Heute hilft hier häufig die Computertechnik weiter. Mit Hilfe der RFID-Technologie werden Produktstandort und -informationen abgerufen. So lässt sich leicht der Lagerort ausfindig machen.
Auch die Art der Waren ist zu beachten. Sie entscheidet letztlich darüber, wie die Lagerung erfolgen muss. Leicht verderbliche Lebens- und Futtermittel sind kühl zu lagern, giftige Stoffe, Heizöl oder Gasflaschen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen aufzubewahren. Dürfen die Artikel gestapelt werden? Wie viele Pakete dürfen übereinander in ein Regal und welche Tragkraft hat das Regal? Lagerplatz ist teuer und deshalb müssen die Fachleute auch solche Aspekte beachten und einerseits platzsparend, andererseits aber auch kostengünstig und sicher lagern. Während der Einlagerung und auch während der weiteren Lagerung sind regelmäßig Sichtkontrollen durchzuführen. Mit ihnen wird beispielsweise überprüft, ob die Waren noch innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums sind oder ob die vorgeschriebene Luftfeuchtigkeit und die Temperatur stimmen.
So wie die Einlagerung muss auch der Warenausgang routiniert und effizient organisiert werden. Dafür helfen Fachkräfte für Lagerlogistik mit, komplette Tourenpläne auszuarbeiten und dabei Faktoren wie Kosten oder Lieferzeiten zu beachten. Für ihre vielen Recherchen und zur Kommunikation mit Kunden ist es wichtig, dass man Englischkenntnisse besitzt.
In vielen Unternehmen wird heute bereits sprachgesteuert die Ware zusammengestellt. Pick-by-Voice heißt dieses Verfahren. Hier erhalten die Fachkräfte über Kopfhörer Anweisungen, welche Produkte sie aus den Regalen entnehmen müssen und können über Mikrofon die Entnahme bestätigen.
In der Zukunft plant man für Logistik und Transport in teils großem Umfang Drohnen einzusetzen. Erste Tests damit laufen bereits. Auch bei der Erfassung der Lagerbestände oder der Inventur werden Drohnen erprobt. Was hingegen in vielen großen Unternehmen bereits üblich ist, ist der Einsatz fahrerloser Gabelstapler und Transportroboter.
Die Fachkraft für Lagerlogistik baut auf dem Beruf Fachlagerist auf. Das heißt, hat man zunächst in einer zweijährigen Ausbildung den Abschluss Fachlagerist erreicht, kann man in einem weiteren Ausbildungsjahr die Fachkraft für Lagerlogistik erwerben. Will man sich anschließend beruflich weiterbilden, kann man den Abschluss Geprüfter Logistikmeister erwerben oder gar den Technischen Betriebswirt.