Brauer/-in und Mälzer/-in
Ausbildungsdauer: | 3,0 Jahre |
ausbildende Unternehmen: | ... finden Sie im Atlas der Ausbildungsbetriebe |
Berufsschulstandort: | Dresden |
Fortbildungsmöglichkeiten: (Höhere Berufsbildung) |
Geprüfter Braumeister Geprüfter Technischer Betriebswirt |
Gebühren für IHK-Mitgliedsunternehmen: | Die Gebühren für Eintragung und Prüfung entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Gebührentarif. |
Informationen zum Beruf
Es muss schon ein besonderes Produkt sein, mit dem allein in Deutschland in mehr als 4.000 Varianten ein Jahresumsatz von rund 9,5 Milliarden Euro erzielt wird und an dessen Herstellung fast 40.000 Menschen in über 1.400 Betrieben beteiligt sind. Es geht ums Bier.
Ob hell oder dunkel, bitter oder süß, Starkbier oder alkoholfrei, pur oder als Mischgetränk – Eines haben die mehr als 100 Millionen Hektoliter, die jährlich die deutschen Brauereien verlassen, gemeinsam: Sie sind nach dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt, dem Reinheitsgebot aus dem Jahre 1516 gebraut: Damit ohne Chemie, ohne Zusätze, allein aus natürlichen Rohstoffen.
Aber Naturprodukte wie Hopfen und das Malzgetreide variieren von Jahr zu Jahr, werden in Qualität und Inhaltsstoffen sehr stark vom Wetter beeinflusst und trotzdem erwartet der „Kenner“, dass „sein“ Bier immer gleich schmeckt. Um das zu gewährleisten, bedarf es echter „Könner“. Diese Experten in Sachen Geschmack sind die Brauer/-innen und Mälzer/-innen.
Ihr Beruf vereint solides „handwerkliches Können“ und jahrhundertealte Brautradition mit modernster Computertechnologie, Mikrobiologie und Analysetechnik.
Bierbrauen geschieht schon längst nicht mehr in der häuslichen Küche, sondern ist zu einem hochmodernisierten Herstellungsprozess geworden, für dessen einzelne Arbeitsschritte vor allem technisches, aber auch naturwissenschaftliches Know-how gefragt ist. Klar, dass die richtige Mischung von Wasser, Hopfen, Malz und Hefe stimmen muss, aber um am Ende ein Produkt in über 4.000 verschiedenen Geschmacksrichtungen zu erhalten, bedarf es jeder Menge Erfahrung, größter Sorgfalt, Sauberkeit und auch einer gehörigen Portion theoretischem Wissen in Biologie und Chemie.
Über alle diese Herstellungsstufen sind Fachwissen und Erfahrung gefragt, Mengen, Zeiten und Temperaturen sind exakt einzuhalten, Sauberkeit und Hygiene sind oberstes Gebot. Die dazu erforderlichen Kenntnisse werden in der dreijährigen Berufsausbildung erworben.
Handarbeit ist weitestgehend durch moderne Anlagen abgelöst. Produktionsabläufe werden mit moderner Technologie gesteuert. Die Überwachung der Prozesse erfolgt meist durch computergesteuerte Systeme. Und dennoch: Mit regelmäßigen Analysen und Kontrollen entscheidet letztlich allein der Mensch über die Qualität des Bieres.
Wer sich für diesen – nicht alltäglichen – Beruf interessiert, sollte neben guten mathematisch-naturwissenschaftlichen Kenntnissen vor allem eine solide Beobachtungsgabe, Konzentrationsfähigkeit aber auch die Fähigkeit zum selbständigen Denken und Handeln mitbringen. Jedoch auch technisches Verständnis und die Fähigkeit, auch einmal richtig zupacken zu können, sind gefragt.
Brauer/ -innen und Mälzer/ -innen arbeiten unter anderem in Abfüllhallen und in Gär- und Lagerkellern von Brauereien und Mälzereien. Ein weiterer Arbeitsplatz ist das Büro, wo Messergebnisse mit dem Computer ausgewertet werden.
Und gerade, weil deutsches Bier durch seine Qualität weltweit bekannt ist, sind in Deutschland ausgebildete Fachkräfte in dieser Branche rund um den Globus geschätzte und begehrte Experten. Ein späterer Einsatz im Ausland ist auch möglich.