PM099: Funklöcher schließen, Verwaltungsverfahren verschlanken und beschleunigen

IHK-Standortumfrage zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht

Elbe-Weser-Raum (IHK). Für die Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum ist es wichtig, dass sie in Niedersachsen attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen vorfinden. Nur so kann eine vielfältige wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht und gesichert werden. Allerdings zeigt die aktuelle Standortumfrage der IHK Niedersachsen (IHKN) deutlich, dass gerade bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Schuh drückt.
Die wirtschaftliche Entwicklung lahmt, der Ausblick ist pessimistisch. In dieser misslichen konjunkturellen Lage kommt immer mehr zum Vorschein, dass vielfältige strukturelle Herausforderungen den Wirtschaftsstandort belasten. „Im Schulnoten-Durchschnitt bekommt der Standort Niedersachsen von den Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum eine glatte Drei,“ sagt Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK-Elbe-Weser. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei vielen Standortfaktoren eine erhebliche Diskrepanz zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit gebe.
Knapp neun von zehn Unternehmen halten die Breitband- und Mobilfunkversorgung für einen sehr wichtigen Standortfaktor. Allerdings ist etwas mehr als jedes zweite Unternehmen mit den aktuellen Übertragungsraten unzufrieden. „Wir müssen den flächendeckenden Gigabitausbau abschließen und beim Mobilfunk die verbleibenden Lücken schließen“, appelliert der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Leistungsfähige Netze mit hohen Übertragungsraten sind nicht nur für die digitale Transformation in den Unternehmen unerlässlich, sondern auch in den Verwaltungen – Stichwort: E-Government.“
Darüber hinaus bemängeln die Betriebe die Wirtschaftsfreundlichkeit der öffentlichen Hand, die bestehende Regelungsflut, die Höhe der Steuern und Abgaben sowie die unzureichende Digitalisierung in den Verwaltungen. Wirtschaftliche Aktivitäten werden so ausgebremst, Ressourcen für notwendige Investitionen gehen verloren. Den geringsten Zuspruch bekommen die Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Die Verfahren sind nicht nur komplex, sondern oftmals auch weit entfernt vom ‚Deutschlandtempo‘“, bemängelt von Speßhardt. „Wir müssen auf allen Verwaltungsebenen schneller zu Ergebnissen kommen.“
Ein weiteres Problem für die Unternehmen ist die zunehmende Bürokratielast. „Allein dies ist für viele Unternehmer inzwischen ein Argument, das eigene Unternehmen abzugeben. Hinzu kommt, dass sich unter diesen Rahmenbedingungen auch nur schwierig Nachfolger finden lassen,“ kritisiert von Speßhardt. Auch wenn die IHK-Organisation immer wieder konkrete Beispiele in die Diskussion einbringt, kommt vom Bürokratieabbau bei den Unternehmen kaum etwas an. „An Vorschlägen mangelt es nicht, aber an der konsequenten Umsetzung“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Pressemitteilung Nr. 99
Stade, 17. Dezember 2024