PM083: Steigende Arbeitskosten belasten die Unternehmen

IHK-Umfrage zu den Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung

Elbe-Weser (IHK). Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum ist weiterhin verhalten. Unter anderem steigende Arbeitskosten belasten die Unternehmen. Welche Auswirkungen die Mindestlohnerhöhung zum 1. Januar 2026 hat, zeigt eine IHK-Umfrage.
Wie die IHK-Konjunkturumfrage für das dritte Quartal 2025 kürzlich gezeigt hat, gehören die Arbeitskosten zu den Top-Drei-Risiken für die künftige Geschäftsentwicklung. Die Unternehmen sorgen sich vor allem über steigende Sozialabgaben, insbesondere bei der Krankenversicherung. Aber auch höhere Löhne verteuern den Produktionsfaktor Arbeit. „Wenn zu Beginn des kommenden Jahres der Mindestlohn auf 13,90 Euro erhöht wird, hat das direkte und indirekte Auswirkungen auf die Arbeitskosten“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. Branchenübergreifend gibt knapp ein Viertel der antwortenden Unternehmen an, dass sie Menschen zum Mindestlohn beschäftigen und diesen anheben müssen. Im Baugewerbe, Einzelhandel und Gastgewerbe ist die Betroffenheit noch größer. Auf der anderen Seite berichtet etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent), dass die Erhöhung keine Auswirkungen hat.
„Es sind auch Unternehmen betroffen, die über dem Mindestlohn zahlen, aber den bisherigen Abstand zwischen verschiedenen Lohngruppen beibehalten wollen“, so Gerken. Von den antwortenden Unternehmen gibt mehr als jedes zweite an (53 Prozent), dass sie (auch) den Lohn für höhere Lohngruppen anheben müssen.
Höhere Kosten, höhere Preise
Um die höheren Arbeitskosten kompensieren zu können, denken vor allem der Einzelhandel und das Gastgewerbe darüber nach, die Anzahl der Beschäftigten zu reduzieren. Darüber hinaus kann sich das Gastgewerbe vorstellen, das Angebot einzuschränken, um Kosten zu verringern. Branchenübergreifend spielen diese Optionen für die Unternehmen jedoch eine untergeordnete Rolle: Nur 14 Prozent ziehen Personalfreisetzungen in Betracht, bei der Einschränkung der Produktion oder des Dienstleistungsangebots sind es noch weniger (fünf Prozent). „Die Betriebe signalisieren uns, dass sie die höheren Kosten in erster Linie durch höhere Preise auffangen wollen“, sagt Gerken. 45 Prozent ziehen diesen Schritt in Erwägung.
Information zur Umfrage: 374 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 218 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 58,3 Prozent.
Weitere Informationen: IHK Elbe-Weser, Henrik Gerken, Telefon: 04141 524-285, E-Mail: henrik.gerken@elbeweser.ihk.de
Pressemitteilung Nr. 83
Stade, 3. November 2025