PM057: E-Rezept: Gute Idee, schlechte Umsetzung

IHK Elbe-Weser fordert verlässliche digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen

Elbe-Weser-Raum (IHK). Die IHK Elbe-Weser sieht die Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich als wichtigen und zukunftsweisenden Schritt. Digitale Lösungen wie das E-Rezept können Prozesse vereinfachen, Bürokratie abbauen und die Versorgung der Patienten verbessern. Doch die Realität zeigt: Die Umsetzung des E-Rezepts ist derzeit alles andere als zuverlässig.
In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu massiven Störungen in der Telematikinfrastruktur (TI), die das Einlösen von E-Rezepten in Apotheken bundesweit unmöglich machten. Allein in den letzten zwei Wochen wurden an fünf Tagen erhebliche Ausfälle gemeldet.
Unzählige Patienten waren betroffen – viele von ihnen sind dringend auf ihre Medikamente angewiesen. „Dies hat gravierende wirtschaftliche Folgen für die Apotheken im Elbe-Weser-Raum. Neben dem ohnehin angespannten wirtschaftlichen Umfeld führen die Systemausfälle zu Umsatzeinbußen und zusätzlichem organisatorischem Aufwand“, kritisiert Stefan Grienitz, Experte für Gesundheitswirtschaft der IHK Elbe-Weser.
Die IHK Elbe-Weser fordert darum die verantwortliche Gesellschaft Gematik sowie das Bundesgesundheitsministerium auf, die digitale Infrastruktur dringend zu stabilisieren. „Es braucht ein verlässliches, ausfallsicheres System, das den Anforderungen von Apotheken, Arztpraxen und den Patienten gerecht wird. Dies gilt zusätzlich auch im Hinblick auf die elektronische Patientenakte (ePA), die auch die TI nutzt“, so Grienitz. „Die Digitalisierung darf nicht zur Belastung werden – sie muss ein Gewinn für alle Beteiligten sein. Dafür braucht es jetzt entschlossenes Handeln.“
Pressemitteilung Nr. 57
Stade, 13. August 2025