PM041: Auszeichnung für mutige Vorbilder
IHK verleiht in Scheeßel Gründungspreis an junge Unternehmen
Elbe-Weser-Raum (IHK). Innovative und erfolgreiche Start-ups gibt es nicht nur in Szenelofts in Großstädten oder Tech-Inkubatoren an Eliteuniversitäten, es gibt sie auch im Elbe-Weser-Raum. Gute Geschäftsideen können schließlich überall entstehen, und wer sie mit Gründergeist und Durchhaltevermögen verfolgt, kann als Unternehmerin oder Unternehmer auch langfristig Erfolg haben. Das wurde bei der diesjährigen Verleihung des Gründungspreises der IHK Elbe-Weser am Dienstagabend in Scheeßel einmal mehr deutlich.
Arne Reinecker, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Elbe-Weser, begrüßte über 90 Gäste aus dem gesamten Elbe-Weser-Raum im Forum der Sparkasse Scheeßel, und zeigte sich sehr erfreut über die große Zahl an qualifizierten Bewerbungen: „Die Jury hatte über 50 spannende, kreative und sehr inspirierende Geschichten auszuwerten.“ Aufgrund der Vielfalt der Bewerbungen hat die Jury deshalb auch in diesem Jahr neben dem Hauptpreis wieder einige Sonderpreise vergeben. „Ein Unternehmen zu gründen, braucht viel Mut. Es dann zu etablieren, noch mehr. Wir möchten Vorbilder für andere Gründer und gleichzeitig Botschafter für den Gründergeist in unserer Region schaffen“ erläuterte Arne Reinecker.
Mit dem Gründungspreis 2025 wurden Immanuel Schneider und Jakob Heider aus Achim ausgezeichnet. Mit der Roof Space GmbH haben sie in kürzester Zeit ein weltweit tätiges Unternehmen aufgebaut, das sich erfolgreich auf einem Trendmarkt bewegt. In der heimischen Garage hatten die beiden Schulfreunde einst angefangen, sich Gedanken über das ideale Dachzelt für Pkw zu machen. Über 12.000 Entwicklungsstunden später stand ein Produkt, das die Vorteile vieler verschiedener Modelle anderer Anbieter vereint und dabei auch in Sachen Nachhaltigkeit, Qualität und Komfort überzeugt. Im Gespräch mit Moderatorin Ronja Sturm verrieten die beiden auch ihr Erfolgsgeheimnis. „Wir ergänzen uns einfach perfekt“ erklärte Jakob Heider. „Immanuel ist der Tüftler mit dem Auge fürs Detail, und ich habe die langfristige Strategie und das große Ganze im Blick“. Laudator Arne Reinecker lobte das kongeniale Duo: „Wenn es ein Buch über Gründung gäbe, wäre Roof Space das best practice Beispiel“.
Einen Sonderpreis für Kreativität und erfolgreiche Umsetzung nahmen Niklas Haller und Michael Frankenbach aus Sittensen entgegen. Die Gründer der OKEN GmbH hatten mit der Idee, hochprozentigen Spirituosen aus Eicheln herzustellen, den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. „Wir wollten nicht in zehn Jahren dasitzen und ‚ach hätte ich doch‘ denken“ beschrieben die beiden ihre Motivation. „Besonders imponiert hat uns, dass hier etwas Etabliertes wie die Schnapsproduktion einfach mal anders gedacht wurde“ berichtete Jurypate Sven Schröder.
Als die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt bezeichnete Jurypatin Birte Christiansen das Konzept von Janina Schuldt aus Cuxhaven, das mit dem Sonderpreis Bildung und Integration ausgezeichnet wurde. Die langjährige Mitarbeiterin der Ausländerbehörde hatte erkannt, dass die ständig wechselnde Rechtslage viele Ämter überfordert. Als selbstständige Beraterin und Seminarleiterin bringt sie nun ihr Fachwissen ein und schult in Behörden und anderen Institutionen. „Mir liegt besonders das Thema Fachkräftezuwanderung am Herzen“ erzählt die Unternehmerin. Und sie richtet ein Angebot nach Berlin: “Ich würde auch gerne mal Herrn Merz und seinem Kabinett ein Seminar geben.“
Für ein besonders nachhaltiges Geschäftsmodell wurden Lucas Gerrits und Paul Waldersee aus Gnarrenburg mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Ihr Unternehmen ZukunftMoor unterstützt Landwirte dabei, durch den Anbau von Torfmoos alternative Wertschöpfungsketten zu entwickeln. Als „Triple-Win-Situation“ beschreibt Lucas Gerrits sein Konzept, weil Natur, Landwirt und auch der Erwerbsgartenbau davon profitieren. Jurymitglied Patrick Beier sagte dazu: „Hier wird ein Thema, was uns schon seit Jahrzehnten begleitet, in einer neuen ganzheitlichen und innovativen Weise aufgegriffen“.
Dass Unternehmertum keine Frage des Alters ist, beweist das Team von Hörakustik Dei- Deiko GmbH aus Verden, das mit dem Sonderpreis für jungen Unternehmergeist prämiert wurde. Gründer Moritz Dei wusste schon während der Ausbildung, dass er sich später selbstständig machen wollte. In nur sieben Monaten absolvierte er erfolgreich die Meisterschule, und das mit gerade einmal 22 Jahren. „Als der Meisterbrief kam, sind wir damit direkt zum Notar gegangen“ erzählte er schmunzelnd. Seitdem ist das Unternehmen, das er gemeinsam mit Lukas Kohl führt, stetig gewachsen. Demnächst soll die zweite Filiale öffnen. „Uns hat hier nicht das ‚was‘, sondern vor allem das ‚wer‘ und ‚wie‘ überzeugt“ berichtete Jurypate Philipp Welsch.
Wie weit man es mit einer Unternehmensgründung bringen kann, davon erzählte Folkert Koopmanns auf der Bühne. Der Gründer der FKP Scorpio Konzerproduktionen GmbH ist Initiator des Hurricane-Festivals in Scheeßel und mit über 400 Mitarbeitern und diversen Events in ganz Europa aktiv. Mit großer Offenheit und Humor schilderte er seinen ganz persönlichen Werdegang und wie sich aus einzelnen Begegnungen neue Kontakte und Netzwerke ergaben. Zum Schluss gab er den Gründern zwei Botschaften mit auf den Weg: „Haltet durch, auch wenn es schwierig ist. Und wenn ihr es dann geschafft habt, feiert ordentlich.“
Weitere Informationen: IHK Elbe-Weser, Kristof Müller, Telefon: 04141 524-157, E-Mail: kristof.mueller@elbeweser.ihk.de
Die ausgezeichneten Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Mitglieder der Jury und Moderatorin Ronja Sturm auf der Bühne im Forum der Sparkasse Scheeßel.
Arne Reinecker von der IHK Elbe-Weser sprach über den Gründergeist in der Region.
Hurricane-Gründer Folkert Koopmanns (links) erzählte Moderatorin Ronja Sturm (rechts) von seinen Anfängen als Unternehmer und von der Geschichte des Musikfestivals in Scheeßel.
Pressemitteilung Nr. 41
Stade, 18. Juni 2025
Stade, 18. Juni 2025