Wirtschaftliche Entwicklung
Konjunkturbericht I. Quartal 2025
Mehr Optimisten, aber auch mehr Pessimisten
Maßnahmen der Koalition sollten schnell in die Umsetzung kommen
Die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum setzt sich im Frühjahr 2025 fort. Wie das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt, blicken die Unternehmen wieder optimistischer in die Zukunft, allerdings auf einem schwachen Niveau. Wichtig ist jetzt, dass die Koalition ihre Vorhaben zügig umsetzt.
Branchenübergreifend tritt die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum im ersten Quartal 2025 weiter auf der Stelle. „Einerseits sprechen mehr Unternehmen als im Vorquartal von einer guten Geschäftslage. Andererseits bewerten auch wieder mehr Betriebe ihre Situation als schlecht“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. Während die Anzahl der Optimisten steigt (22 Prozent; zuvor: 13 Prozent), nimmt auch der Anteil der Pessimisten zu (30 Prozent; zuvor: 23 Prozent). Knapp jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) spricht von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Verlauf.
Der Ausblick auf die kommenden Monate verbessert sich zwar, bleibt aber per Saldo weiterhin im Minus. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, geht erneut zurück, wenn auch nur geringfügig (32 Prozent; zuvor: 36 Prozent). „Nachdem zum Jahreswechsel eine positivere Geschäftsentwicklung von nur drei Prozent erwartet wurde, blickt nun jedes zehnte Unternehmen optimistischer in die Zukunft“, so Gerken
Strukturreformen angehen
Nach wie vor stehen die Unternehmen einer Vielzahl an Herausforderungen gegenüber. So besteht aus Sicht der Betriebe das Risiko, dass weitere Preissteigerungen den Binnenkonsum schwächen (55 Prozent). Steigende Sozialabgaben, insbesondere bei der Krankenversicherung, sowie eine mögliche Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro könnten zu steigenden Arbeitskosten führen (60 Prozent). Als größte Hürde für die künftige wirtschaftliche Entwicklung erachten sieben von zehn Unternehmen die ökonomischen Rahmenbedingungen. Das wirtschaftspolitische Klima ist weiterhin durch eine hohe Unsicherheit geprägt. „Die Zoll-Streitigkeiten sind nur aufgeschoben, aber noch nicht aufgehoben“, gibt der IHK-Volkswirt zu bedenken. Hinzu kommen viele Baustellen im Inland, die von der neuen Bundesregierung angegangen werden müssen.
„Wir sind erfreut, dass es den Koalitionspartnern gelungen ist, zügig zu einer Einigung zu kommen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt. Die geplante Abschaffung des Lieferkettenentlastungsgesetzes, steuerliche Verbesserungen für Unternehmen sowie die Senkung von Stromkosten und ein Industriestrompreis seien alles Vorhaben, die den Wirtschaftsstandort Elbe-Weser stärken. Wichtig sei nun, dass erste wirtschaftsfreundliche Maßnahmen schnell auf den Weg gebracht werden. „Wir brauchen jetzt Taten!“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer. Vor allem durch die beschlossenen Sondervermögen erhoffen sich einige Unternehmen neue konjunkturelle Impulse. „Geld allein macht aber nicht glücklich. Gleichzeitig fordern wir eine konsequentere und schnellere Umsetzung weiterer Reformen, vor allem beim Bürokratieabbau und in der Steuerpolitik“, so von Speßhardt.
Information zur Umfrage: 373 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 200 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 53,6 Prozent.
Die regionalen Ergebnisse fließen ein in die Konjunkturreporte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese berichten über die Lage und Erwartungen der deutschen Unternehmen.
Die regionalen Ergebnisse fließen ein in die Konjunkturreporte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese berichten über die Lage und Erwartungen der deutschen Unternehmen.