Konjunkturbericht
II. Quartal 2025

Weniger Betriebe sprechen von schlechter Geschäftslage

Erwartung an künftige Entwicklung bleibt verhalten

Wie das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt, sind sechs von zehn Betrieben aus dem Elbe-Weser-Raum mit dem II. Quartal 2025 zufrieden. Ebenso viele rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung in den kommenden Monaten. Wichtig ist jetzt, dass die Politik Vertrauen nicht wieder verspielt.
Das Konjunkturbarometer aus positiven und negativen Lagebewertungen liegt mit zwei Punkten erstmals seit rund eineinhalb Jahren wieder im Plus. „Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob sich in vielen Wirtschaftszweigen des Elbe-Weser-Raums die Stimmung verbessert hat,“ berichtet IHK-Volkswirt Henrik Gerken. Allerdings schränkt er sofort ein, dass dieser „Knick nach oben“ nur daran liege, dass weniger Unternehmen eine negative Quartalsbewertung vornehmen. Branchenübergreifend berichten fast so viele Unternehmen wie im Vorquartal (21 Prozent; zuvor: 22 Prozent) von einer guten Geschäftslage. Demgegenüber bewerten 19 Prozent (zuvor: 29 Prozent) ihre Situation als schlecht. Knapp sechs von zehn Unternehmen sprechen von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Verlauf.
„Die Erwartungshaltung an die kommenden Monate verbessert sich hingegen nur minimal,“ so Gerken. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, geht zwar erneut zurück, wenn auch nur geringfügig (30 Prozent; zuvor: 32 Prozent). Auf der anderen blicken nach zehn Prozent im Vorquartal nun elf Prozent optimistischer in die Zukunft. Sechs von zehn Unternehmen rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung.
Sofortmaßnahmen konsequent umsetzen
Die Bundesregierung ist mit dem Ziel angetreten, die Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren in Folge wieder auf den Wachstumspfad zurückzuführen. Dafür hat sie kürzlich erste Maßnahmen aus ihrem Sofortprogramm auf den Weg gebracht. „Wir freuen uns, dass mit der degressiven Abschreibung und der Senkung der Körperschaftssteuer nicht nur zwei IHK-Forderungen aufgriffen, sondern auch verabschiedet wurden“, sagt Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Elbe-Weser.
Dass die Regierung bei der Senkung der Stromsteuer nun nicht die Breite der Wirtshaft entlasten wollte, stößt beim Hauptgeschäftsführer hingegen auf Unverständnis. „Hier geht das jüngst aufgebaute Vertrauen in die Politik schon wieder verloren,“ kritisiert von Speßhardt. Es gehe nicht nur um die Entlastungswirkung in den Unternehmen, sondern auch um das Signal, welches damit gesendet wird. „Wenn es die Regierung mit ihrer Wirtschaftswende ernst meint, dann muss sie ihre Maßnahmen konsequent umsetzen und darf Entlastungen für die Breite der Wirtschaft nicht weiter vertagen,“ mahnt der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Information zur Umfrage: 373 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 200 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 53,6 Prozent.

Die regionalen Ergebnisse fließen ein in die Konjunkturreporte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese berichten über die Lage und Erwartungen der deutschen Unternehmen.