Gewerbestandorte im Fokus

Neue Flächen ergänzen den „Chemie-Cluster Stade“

In Stade wird das LNG-Terminal als Startschuss für eine weitaus dynamischere Entwicklung gesehen. Die Stadt verzeichnete schon zuvor eine anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbegrundstücken. Das große, elbseitige Industriegebiet soll deshalb durch ein ca. 17 ha großes Gewerbegebiet unter dem Namen „chemcoast-park Stade (Süd)“ erweitert und ergänzt werden.
Das Importterminal für verflüssigte Gase an der Elbe hat die Bekanntheit Stades als Industrie- und Gewerbestandort maßgeblich erhöht. Dieses Vorhaben sichert nicht nur die bundesweite Energieversorgung, es stellt in einer für den Industriestandort Deutschland schweren Zeit eine bedeutende Investition dar, die den Chemie-Cluster stärkt und dessen positive Signalwirkung weit über die Grenzen der Region hinausreicht.
Entstehen wird der Gewerbestandort westlich des Kreuzungsbereichs der Freiburger Straße und des Obstmarschenwegs. Die infrastrukturellen Voraussetzungen stimmen hier: Über die L111 besteht bereits heute eine gute Anbindung an die A 26, die Ende 2028 mit Hamburg und der A7 verbunden sein wird. Die Fahr- und Transportzeiten werden so maßgeblich verkürzt. Für die Verbindungen ins Ruhrgebiet und nach Skandinavien gilt dies umso mehr, wenn auch die A 20 und die noch fehlenden Abschnitte der A 26 bis an den zukünftigen Elbtunnel bei Drochtersen in Betrieb gehen. Die Auffahrt auf die zukünftige A 26 liegt dann praktisch vor der Haustür, das Planfeststellungsverfahren läuft. Die zügige Realisierung dieses Infrastrukturprojektes ist essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung der Region und im Zusammenhang mit der A 20 betrachtet auch für den gesamten Elbe-Weser-Raum. Die IHK setzt sich seit langem für die Realisierung beider Autobahnen ein.
Der elbseitige Chemiepark ist zudem nur einen Steinwurf entfernt. Dienen sollen die frischen Flächen als Ergänzung zu den bereits vorhandenen Industrieunter-nehmen, um Synergieeffekte zwischen den Betrieben zu induzieren. So schreibt die Stadt in den Planungsdokumenten: „In erster Linie sollen sich hier Wirtschafts- und Technologieunternehmen ansiedeln, die in einem engen wirtschaftlichen Zusammenhang zu der elbseitigen Industrie stehen.“
Die Neuplanung geht über einen üblichen Gewerbestandort hinaus: die Versiegelung wird auf das technisch notwendige Maß reduziert, vielfältige Grünstrukturen erhöhen den ökologischen Wert und helfen, die Umgebung an heißen Sommertagen zu kühlen und ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Ein an die Bodenbedingungen angepasstes Entwässerungskonzept soll vor Starkregenereignissen schützen. Folgerichtig soll auch auf fossile Energieträger verzichtet werden. Somit kann die aktuelle Planung den Folgen des Klimawandels Rechnung tragen.

Die Eckdaten im Überblick

Der Bebauungsplan Nr. 605 “chemoastpark Stade (Süd)” der Hansestadt Stade befindet sich noch in der Aufstellung. Folgende Eckdaten und Festsetzungen sind für das Gewerbegebiet voraussichtlich vorgesehen:
Gewerbliche Nutzfläche 14 ha
Rechtlicher Status Gewerbegebiet nach § 8 BauNVO
Grundflächenzahl 0,6
Firsthöhe (über NHN) 10 - 20 m je nach Fläche
Schallemissionen Tag/Nacht kontigentiert
Zusätzlich allgemein zulässig
  • Anlagen zur Nutzung solarer Strahlungsenergie
  • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
Geplante Nutzungsausschlüsse
  • Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen oder Betriebsleiter/-inhaber
  • Störfallbetriebe
Je nach Teilfläche ggf. ausgeschlossen
  • Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke
  • Beherbergungsbetriebe
  • Einzelhandelsbetriebe
  • Schank und Speisewirtschaften
  • Vergnügungsstätten
  • Gastronomiebetriebe