Breites Leistungsspektrum für die Wirtschaft

Die IHKs vertreten nicht nur die Interessen der Wirtschaft, sondern stehen ihren Mitgliedern auch mit einem vielfältigen Angebot an Leistungen zur Seite.
Mit Erkenntnissen aus der unternehmerischen Praxis und zahlreichen Umfragen konnte die IHK-Organisation in den letzten Jahren vielfältige Informations- und Beratungsangebote entwickeln, die die Unternehmen bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine unterstützt.

Beratung von der Existenzgründung …

Auch jenseits dieser besonderen Herausforderungen begleiten die IHKs Unternehmen in allen Lebensphasen – von der Gründung über Innovation und Sicherung bis schließlich zur Unternehmensnachfolge.
So geben die IHKs angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern mit Einstiegsgesprächen und Beratungen eine wertvolle Hilfestellung zu deren Geschäftskonzept. Die IHKs führten rund 151.000 Gespräche mit Personen, die ein Unternehmen gründen wollten oder gerade gegründet haben.
Die IHKs geben daneben 10.600 Stellungnahmen zu Förderanträgen ab – vor allem bei Bürgschaften und bei Zuschüssen für Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit.

… bis zur Nachfolgesuche

Noch nie seit Ersterhebung dieser IHK-Statistik im Jahr 2007 haben sich so viele Senior-Unternehmer bei den IHKs zur Unternehmensnachfolge beraten lassen. Die IHKs vermelden für das Jahr 2024 fast 10.000 entsprechende Beratungen, 16 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie noch nie in der Historie dieses Reports seit 2007. Damit melden sich bei den IHKs mehr als doppelt so viele Unternehmen, wie es Interessenten dafür gibt – denn lediglich gut 4.000 beratene angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer äußerten Interesse daran, ein bestehendes Unternehmen weiterzuführen. Damit besteht die Gefahr, dass mehr als die Hälfte der nachfolgesuchenden Unternehmen leer ausgehen und sie den Betrieb schließen müssen.
Neben den Orientierungsberatungen zur Unternehmensnachfolge führen die IHKs eine ganze Reihe weiterer Formate durch, um Senior-UnternehmerInnen und InteressentInnen zu erreichen, wie etwa „IHK-Nachfolger-Clubs“, „IHK-Nachfolge-Pools“ oder „IHK-Nachfolgemoderatoren“. Mit 11.396 Personen registrieren die IHKs bundesweit abermals einen deutlichen Zuwachs an Teilnehmenden an solchen neuen Formaten (Vorjahr: 6.998). Etwas weniger Teilnehmende hingegen vermelden die IHKs bei breit zugänglichen Veranstaltungen wie etwa Nachfolge-Tagen (27.983 nach 30.516 im Jahr zuvor).

Unternehmen brauchen Rechtssicherheit

Die IHKs geben Auskunft in vielen für Unternehmen relevanten Rechtsbereichen. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ohne spezialisierte Rechtsabteilung sind diese IHK-Dienstleistungen eine wichtige Unterstützung. So erteilten die IHKs im Jahr 2024 knapp 404.000 Rechtsauskünfte.

IHKs gewährleisten, dass das Handelsregister stimmt

Das öffentliche Handelsregister gibt Auskunft über unternehmensbezogene Rechtsverhältnisse und Rechtstatsachen. Damit das Handelsregister fehlerfrei bleibt, unterstützen die IHKs die registerführenden Stellen mit jährlich rund 95.000 gutachterlichen Stellungnahmen. So verhindern sie beispielsweise rechtswidrige Eintragungen und helfen dabei, Einträge zu berichtigen oder zu vervollständigen.

IHKs wirken an Planverfahren mit

Im Jahr 2024 haben die IHKs ihre Rolle als Träger öffentlicher Belange in Planverfahren erneut intensiv wahrgenommen. Insgesamt wurden 19.695 Stellungnahmen zu unterschiedlichsten Planungsprozessen abgegeben. Den Schwerpunkt bildeten dabei Bebauungspläne mit 11.632 sowie Flächennutzungspläne mit 5.425 Stellungnahmen. Auch zu Einzelhandelsvorhaben (892), Planfeststellungsverfahren (339) und regionalen sowie landesweiten Entwicklungsplanungen (insgesamt 308) brachten sich die IHKs aktiv ein. Darüber hinaus wurden zahlreiche Beiträge zu stadtentwicklungspolitischen Konzepten und Satzungen (1.100) sowie zu regionalen Flächennutzungsplanungen (28) geleistet. Diese Zahlen verdeutlichen die breite fachliche Beteiligung der IHKs zur Sicherung wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen in der Raum- und Stadtentwicklung.

Wachstum über Grenzen hinweg unterstützen

Die IHKs unterstützen Unternehmen dabei, auf internationalen Märkten Fuß zu fassen. Der exportorientierten deutschen Wirtschaft liefern die IHKs Marktinformationen, geben Hinweise zu Fragen des Zollrechts und bieten persönliche Beratungen. Gleichzeitig erhalten die Unternehmen das für viele Märkte erforderliche Ursprungszeugnis für die Ausfuhr ihrer Waren.

Informationen über ausländische Märkte

Die Zahl der von den IHKs durchgeführten Informationsveranstaltungen ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um über 8 Prozent angestiegen und hat knapp 3.200 durchgeführten Foren, Seminaren, Workshops, etc. erreicht. Der positive Trend gilt für zoll- und außenwirtschaftsbezogene Fachforen als auch für länderbezogene Informationsveranstaltungen.
Ein Großteil der Veranstaltungen wurde in virtueller Form umgesetzt wurde. Die virtuellen IHK-Formate treffen dabei auf hohe Resonanz bei den Unternehmen. Entsprechend großes Interesse zeigt vor allem die sich auf fast 91.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestiegene Zahl im Jahr 2024. Das spiegelt zahlreiche neue Herausforderungen wie z.B. CBAM, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) und Entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) bei der Gesetzgebung wider.
Oftmals greifen die IHKs bei ihren Angeboten auf das Know-how aus dem Ausland zurück: Sie halten engen Kontakt zu dem von der DIHK koordinierten Netz der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft (AHKs) mit mehr als 150 Standorten in 90 Ländern und weltweit insgesamt über 48.000 Mitgliedschaften. Oftmals vermitteln AHK-Fachleute persönlich praxisnahe Ratschläge bei solchen Veranstaltungen.

Meistgefragt: Rat rund um Zoll- und Außenwirtschaft

Die Nachfrage nach kompetenter Beratung in Krisenzeiten – insbesondere zu den Auswirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland - spiegelte sich in der Zahl der individuellen IHK-Beratungen für Unternehmen wider. Allein zum Zoll- und Außenwirtschaftsrecht gaben die IHKs rund 333.000 -mal Rat und Unterstützung.
Dem entgegen sank 2024 das Interesse an Informationen zum ersten Engagement auf einem neuen Zielmarkt oder zur Suche nach Geschäftspartnern. Hier gaben die IHKs 73.700 Auskünfte und damit spürbar weniger als noch im Vorjahr.
Wie im Jahr 2023 blieb die Anzahl der von den IHKs ausgestellten Ursprungszeugnisse, Carnets – sozusagen die „Reisepässe” einer Ware – und anderer Bescheinigungen für den Außenwirtschaftsverkehr aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei 1,4 Millionen Dokumenten.

Welcome Center helfen Zuwanderern

Etwa jede dritte IHK engagiert sich bei der Begleitung von Zugewanderten. IHKs gründen und betreiben IHK-Welcome Center, kooperieren mit Partnern oder unterstützen mit ihren Angeboten bestehende Einrichtungen in ihren Regionen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für Zugewanderte und ihre Familien, um die Integration in Beschäftigung und Leben in Deutschland zu unterstützen. Außerdem helfen sie Unternehmen bei der Suche und Integration von ausländischen Fachkräften. Zunehmend sind sie auch Anlaufstelle für qualifizierte Flüchtlinge und Asylsuchende.

Energie und Rohstoffe für morgen

Die Energiewende hat starken Einfluss auf die Standortbedingungen hierzulande. Die IHK-Organisation achtet dabei auf eine angemessene Berücksichtigung der Versorgungssicherheit, der Bezahlbarkeit und Planungssicherheit sowie der Nachhaltigkeit. In diesem Rahmen unterstützt sie die Unternehmen vor Ort vielfältig: Von Effizienzsteigerungen über eine Optimierung der Energieeinkaufsstrategie bis hin zur verstärkten Eigenenergieerzeugung reichen die Themen, die IHKs aufgreifen.

Bereits über 14.000 Energie-Scouts qualifiziert

Die IHKs haben bis Mitte 2025 über 14.000 Azubis aus knapp 3.000 Unternehmen zu Energie-Scouts qualifiziert. In ihren Ausbildungsbetrieben helfen sie dabei, Energie- und Ressourceneinsparpotenziale aufzudecken und Verbesserungen anzustoßen. Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz koordiniert das bundesweite Programm.

Vor Ort in Unternehmen

Zum Selbstverständnis gehört bei all diesen Aktivitäten, dass IHK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter regelmäßig Unternehmen besuchen und sich vor Ort nach den aktuellen Herausforderungen erkundigen – allein 2024 gab es rund 102.000 solcher Gespräche. Hier können die Unternehmen der IHK ihre Sorgen und Schwierigkeiten mit auf den Weg geben, die dies wiederum an die Politik übermittelt. Die IHK erfährt aber auch, in welchen Bereichen die Betriebe sich weitere Unterstützung wünschen.