SDG 8

Vollbeschäftigung, menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum schaffen

Arbeit macht einen großen Teil unseres Lebens aus. Doch nicht überall auf der Welt ist sie unter menschenwürdigen Bedingungen möglich und sichert ein gutes Einkommen für ein selbstbestimmtes Leben. Wirtschaftswachstum wollen die Vereinten Nationen insbesondere in den Entwicklungsländern fördern.
Im Jahr 2020 mussten nach Informationen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rund 160 Millionen Mädchen und Jungen weltweit Kinderarbeit leisten. 25 Millionen Menschen verrichten Zwangsarbeit. 220 Millionen Menschen waren im Jahr 2020 weltweit arbeitslos. Während 74 Prozent aller Männer im Jahr 2019 in Beschäftigung waren, waren es nur 47 Prozent aller Frauen. In Entwicklungs- und Schwellenländern gehen ganze 93 Prozent aller Beschäftigten einer informellen Arbeit nach, die von den jeweiligen gesetzlichen Regelungen abweicht und somit kaum oder keinen Arbeitsschutz gewährt.
Industrienationen wie Deutschland erhalten viele Produkte und Rohstoffe aus dem Ausland, auch aus Entwicklungs- und Schwellenländern, und verkaufen umgekehrt ihre Waren und Dienstleistungen rund um den Globus. Von den Chancen der Globalisierung profitieren jedoch aktuell nicht alle, das wollen die Vereinten Nationen ändern. So soll die Wirtschaft in weniger entwickelten Ländern um mindestens sieben Prozent jährlich wachsen. Menschenwürdige Arbeit und Vollbeschäftigung soll für alle erreicht werden. Dabei soll die Produktivität unter anderem durch den stärkeren Einbezug von Frauen, aber beispielsweise auch von Menschen mit Behinderung erreicht werden. Gleiches Entgelt soll für gleiche Arbeit sichergestellt sein.
Praktiken wie Zwangsarbeit, moderne Sklaverei und Menschenhandel sowie Kinderarbeit sollen beendet werden. Wirtschaftswachstum soll zudem von Umweltzerstörung entkoppelt und die Ressourceneffizienz weltweit in Konsum und Produktion verbessert werden.

Was können Unternehmen tun?

Mit dem Ziel 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ muss die Politik insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern auf der einen Seite Gesetzgebungen beispielsweise zum Arbeitsschutz in den Blick nehmen. Auf der anderen Seite gilt es, mit einer zukunftsgerichteten Wirtschaftspolitik den Rahmen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung zu schaffen.
Für Unternehmen gilt: Nur wenn menschenwürdige Arbeit in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet wird, können möglichst viele Menschen vom Wirtschaftswachstum profitieren und es zugleich mit ihrem Konsum stützen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sollten Unternehmen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und ihre Geschäftstätigkeit auch im Ausland danach ausrichten.

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