01. April 2014

Taunusstein

STECKBRIEF
Kreis:                              Rheingau-Taunus-Kreis
Einwohnerzahl:            29. 985 (Stand: 02(2017)
Ausgezeichnet seit:    April 2014
Reauditiert seit:           März 2017
Sonderpunkte für:       -
Qualitäten als Top-Standort für Fachkräfte ausgebaut
IHK Wiesbaden zertifiziert Taunusstein erneut als „Ausgezeichneten Wohnort“
09.03.2017
Attraktiv wohnen und leben – wie wichtig dieser Anspruch in Taunusstein genommen wird, hat die Stadt nun erneut bestätigt bekommen: Am Donnerstag, 9. März 2017, hat Taunusstein zum zweiten Mal das IHK-Gütesiegel „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ erhalten. Bürgermeister Sandro Zehner bekam die Urkunde von Dr. Florian Steidl, Leiter Standortpolitik bei der IHK Wiesbaden, im Rathaus überreicht. „Taunusstein profitiert von der Nähe zu Wiesbaden und der Lage im Rhein-Main-Gebiet – doch vor allem trägt die Stadt selbst dazu bei, sich als attraktiver Standort für Fach- und Führungskräfte zu positionieren“, stellt Steidl fest. Zur Strategie gehöre auch die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen. Die Stadt war erstmals im April 2014 als dritte Kommune im Rheingau-Taunus-Kreis mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet worden. Nach der erfolgreichen Re-Auditierung der Angebote darf Taunusstein nun fünf weitere Jahre mit dem Zertifikat für sich werben.
Als Bestätigung auf diesem Weg sieht Bürgermeister Sandro Zehner die Einwohnerentwicklung – so sei die Stadt über Generationen hinweg als Wohnort gefragt: „Vor einigen Jahren blieben die 30- bis 40-Jährigen bei unseren jährlichen Neubürger-Empfängen noch weitgehend unter sich – inzwischen erscheinen auch zahlreiche über 60-Jährige, deren Kinder und Enkel in Taunusstein wohnen. Sie wissen die kurzen Wege zur Familie zu schätzen.“ Dies, so der Bürgermeister, sei eine Win-win-Situation – und ergänze sich gut bei der Frage nach passendem Wohnraum: Während Erwerbstätige mit ihren Familien eher in die Neubaugebiete ziehen, bevölkern Senioren die Bestandsimmobilien. Den Stand von derzeit 30.000 Einwohnern will die Stadt auch in Zukunft mindestens halten. Das Wanderungssaldo ist positiv: Zuletzt gab es 422 mehr Zu- als Fortzüge. Knapp 5.000 Einpendlern stehen etwa 8.000 Auspendlern gegenüber.
Pluspunkte bei der Bewertung als „Ausgezeichneter Wohnort“ sammelte die Stadt unter anderem mit ihrem regen Vereinsleben: Über 200 Vereine gibt es in Taunusstein, und viele bemühen sich, Zuwanderer als Nachwuchs zu gewinnen. Die Stadt stärkt die Vereine zusätzlich. So erhalten zum Beispiel alle bei der freiwilligen Feuerwehr Engagierten für jede Einsatzstunde eine leistungsorientierte Vorsorgeprämie – als Zuschuss zu einer privaten Rentenversicherung. „Das Programm wird sehr gut angenommen“, berichtet Zehner. Und über die „Mini-Feuerwehr“ würden bereits Sechsjährige angesprochen. 
Eine große Rolle bei der Bewertung als „Ausgezeichneter Wohnort“ spielt auch die Kinderbetreuung, die in Taunusstein stark ausgebaut wurde. Dabei gibt es einen zentralen Kindergartenplatz-Service für Einrichtungen aller Träger, auch englischsprachige Betreuung wird angeboten. Inzwischen liegt die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bei 54 Prozent, berichtet der Bürgermeister – gut 20 Prozentpunkte über dem Kreis-Durchschnitt. Im Gespräch ist die Errichtung einer Kita durch einen privaten Betreiber, in der Taunussteiner Unternehmen Belegplätze für die Kinder ihrer Mitarbeiter buchen können. Auch bei der Breitbandanbindung liegt die Stadt vorne: Seit Dezember 2016 ist in 95 Prozent des Stadtgebietes Breitbandinternet verfügbar. Bis Mai 2017 soll es in allen Stadtteilen Datenübertragungsraten bis zu 100 Megabit pro Sekunde geben. Die Orientierung wird Neubürgern mit einem Geodatenportal erleichtert, in dem sämtliche Einrichtungen, Geschäfte, aber auch Wanderwege eingezeichnet sind. Ebenso gibt es spezielle Broschüren zu Gesundheitsdienstleistungen in der Kommune. Verfügbare Wohnbauflächen sind über die Baulückenbörse der Stadt im Internet abrufbar. Bei Neubaugebieten soll demnächst eine 3D-Betrachtung der Grundstücke möglich sein – dank Drohneneinsatz. 
Um attraktiv für Unternehmen zu bleiben, will die Stadt neben neuen Wohnflächen auch Gewerbeflächen ausweisen. Der Gewerbesteuerhebesatz soll bei maximal 380 Prozent bleiben, so der Bürgermeister. „Unser strategisches Ziel ist die Erhöhung der Arbeitsplatzzentralität – wir rechnen mit einem Gewerbeflächenzuwachs von mindestens 25 Hektar Fläche in den kommenden Jahren.“ Für die kommenden fünf Jahre will die Stadt eine Strategie verabschieden, um der demografischen Entwicklung entgegenzutreten. So sollen die wichtigsten Informationen auf der Website bald auch auf Englisch und Spanisch verfügbar sein. Als Herzensanliegen bezeichnet der Bürgermeister auch das Thema elektronische Verwaltung – seit Amtsantritt 2014 setze er darauf, das E-Government voranzubringen. „Das wäre eine weitere Serviceverbesserung für Bürger, von der vor allem auch Zugezogene profitieren würden. Eine Lösung macht hier auf Kreisebene Sinn. Bislang gibt es allerdings noch keine Signale.“