17. Dezember 2018

Birstein

Steckbrief

Kreis:                                Main-Kinzig-Kreis
Einwohnerzahl:           6.242 (Stand: 31.12.2014)
Ausgezeichnet seit:   November 2015
Reauditiert seit:          Dezember 2018
Sonderpunkte für:

Presseinformationen

Ausgezeichnete Wohnorte für Fachkräfte erlangen erneut Siegel

Insgesamt 13 Städte und Gemeinden aus dem Main-Kinzig-Kreis schafften die Re-Auditierung zum „Ausgezeichneten Wohnort für Fachkräfte“. Erstmalig erhalten hatten sie das Qualitätssiegel 2015. Nun dürfen sie es für fünf weitere Jahre in ihrer Neubürger-Werbung verwenden. Die meisten Kommunen sind Mitglied im Verein Spessart Regional.
„Sie haben im Rahmen der Prüfung bewiesen, dass bereits vor Ort ansässige und neu hinzuziehende Fachkräfte alle wichtigen Informationen erhalten, sei es in Bezug auf kommunale Services oder Betreuungs- und Freizeitangebote. All dies trägt dazu bei, dass sich Fachkräfte und deren Familien wohlfühlen, in der jeweiligen Kommune bleiben und damit den Wirtschaftsstandort als solchen stärken“, lobte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde die Siegelträger.
Bei der erneuten Auditierung boten die ausgezeichneten Kommunen eine Vielzahl interessanter Dienstleistungen an: Die meisten konnten mit einer Ferienbetreuung für Kinder in den ganzen Sommer- und teilweise auch Oster- und Herbstferien punkten. Andere Siegelträger haben einen Babyempfang etabliert, um die jüngsten Einwohner und Fachkräfte von Morgen gebührend zu begrüßen. Auch die Möglichkeit kommunale Dienstleistungen online zu erledigen, besteht bei vielen Kommunen schon jetzt oder wird in Zukunft ausgebaut.
Die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen funktioniert nicht nur innerhalb des Vereins Spessart Regional: Angebote, die die Attraktivität des Wohnortes steigern, wie ein „Bürger fahren Bürger Service“ oder ein Städtebus zwischen einzelnen Orten werden mittlerweile von einigen Kommunen auf interkommunaler Ebene praktiziert.
Das Audit zeigt auch, dass auch Kommunen mit wenigen finanziellen und personellen Ressourcen viel zu bieten haben: In einer Kommune besucht ein ehrenamtlicher Mitarbeiter alle Neubürger persönlich, um sie zu begrüßen und offene Fragen zu beantworten. Auch die Möglichkeit, in einer anderen Sprache zu kommunizieren, ist meist gegeben, weil es mehrsprachige Mitarbeiter in der Verwaltung gibt, die ihre Kenntnisse bei Bedarf gerne einsetzen.
„Viele Bürgermeister haben bei der Re-Auditierung erzählt, dass wieder mehr Fachkräfte mit Kindern vom Frankfurter Raum in den östlichen Main-Kinzig-Kreis ziehen. Mieten oder Baugrundstücke sind hier günstiger und die Betreuungssituation oftmals besser“, berichtet IHK-Mitarbeiterin Raija Hawly, die die Auditierung durchführte.

Hintergrund: „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“

Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Mithilfe dieses Instrumentes wollen die Industrie- und Handelskammern mit den Kommunen in einen Dialog darüber treten, welche Strategien und Maßnahmen vorbildlich sind, um ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort für potenzielle Neubürger zu sein. Bisher haben 44 Kommunen in FrankfurtRheinMain das Audit durchlaufen.
 Insgesamt 30 Kriterien in sechs sogenannten Handlungsfeldern werden bei der Zertifizierung abgefragt. Sie lauten „Strategische Zielsetzung“, „Zuzug leicht gemacht“, „Beruf und Familie“, „Ausländische Fach- und Führungskräfte“, „Kultur und Freizeit“, „Harte Standortfaktoren“. Für jedes Kriterium, das eine Kommune erfüllt, werden – je nach Gewichtung des Kriteriums – ein bis drei Punkte vergeben. Maximal kann eine Kommune 101 Punkte erreichen. Um das Zertifikat zu erlangen, muss sie mindestens 71 Punkte bekommen. Außerdem gibt es Sonderpunkte für außergewöhnliche Angebote oder Dienstleistungen, die die Attraktivität des Wohnorts für Fach- und Führungskräfte steigern. Diese werden zur Gesamtpunktzahl addiert, und können das Gesamtergebnis nur verbessern. Darüber hinaus können für jedes der sechs Handlungsfelder Entwicklungsziele vereinbart werden, die bis zur nächsten Zertifizierung erfüllt werden müssen.
IHK-Qualitätszeichen unterstützt Kommunen dabei, nachhaltige Strategien für (Neu)Bürger zu entwickeln. Anhand von eigens für dieses Verfahren entwickelten Kriterien – Strategische Zielsetzung, Zuzug leicht gemacht, Beruf und Familie, Ausländische Fach- und Führungskräfte und Lebensqualität – werden vor allem die Angebote für Fachkräfte mit insgesamt 38 Fragen überprüft. Weitere Informationen stehen online unter www.hanau.ihk.de und unter www.ausgezeichneter-wohnort.de.