PM 11 | 23.03.2022

Moderne Ausbildungsberufe für das Gastgewerbe

Die Ausbildungsordnungen über die Berufsausbildung der gastgewerblichen Berufe wurden überarbeitet und am 14. März 2022 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.
Nach dem langen Pandemiewinter hofft das Gastgewerbe auf eine Erholung in den nächsten Monaten. Nicht erst seit Corona stellt sich die Branche auf sich verändernde Konsum- und Ausgehgewohnheiten ein und investiert in die nachhaltige Weiterentwicklung ihrer Betriebe. Jedoch steht die Branche vor der enormen Herausforderung, geeignetes Personal zu finden. Gut ausgebildete junge Leute werden gebraucht, die diesen Weg mitgehen. 
Seit mehreren Jahren wurde durch Expertengremien an der Neugestaltung der Ausbildungsberufe im Gastgewerbe gearbeitet, um diesen mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres im August 2022 neuen Schwung zu verleihen. Neben teilweise neuen Berufsbezeichnungen sehen die Neuregelungen vor, dass die zukünftigen Auszubildenden den aktuellen Anforderungen in den Unternehmen gerecht werden, dazu gehören vor allem Themen wie IT und Nachhaltigkeit. Viele Betriebe setzen auf innovative Lösungen zur effizienten Verwertung ihrer Ressourcen, was auch den Azubis nahegebracht werden soll.
Dem Trend zur Ausbildung in Großküchen für Gemeinschaftsverpflegung oder Catering soll mit dem neuen Ausbildungsberuf Fachkraft Küche entsprochen werden. Der Beruf kann in nur zwei Jahren erlernt werden und vermittelt das Handwerkszeug für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben.
Demgegenüber wird der Beruf Koch/Köchin innerhalb von drei Jahren ausgebildet und beinhaltet zusätzlich beispielsweise das Anleiten und Führen von Mitarbeitern. Angehende Köche werden darauf vorbereitet Führungsaufgaben in der Küche zu übernehmen.
Auch der Service im Restaurant hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und sehr differenziert. Für die Vorbereitung von Veranstaltungen wie Tagungen oder auch Geburtstagsfeiern haben sich die Anforderungen an die Beratung deutlich erhöht, was sowohl zu neuen Lehrinhalten als auch der Berufsbezeichnung Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie führt. Auch die Fachmänner und -frauen werden auf Führungsaufgaben vorbereitet.
Die neue Fachkraft für Gastronomie komplettiert die Neuerungen im Servicebereich. Bei einer Ausbildungszeit von zwei Jahren werden die Grundlagen für Tätigkeiten entweder im Restaurantservice oder in der Systemgastronomie vermittelt.
Der Hotelfachmann bzw. die Hotelfachfrau soll den immer stärker digitalisierten Aufgaben an der Hotelrezeption und im Hotelmanagement gewachsen sein. Azubis organisieren nach erfolgreicher Ausbildung die täglich anfallenden Aufgaben und sollen sich zur Führungskraft im Team entwickeln.
 
Interessierte Gastronomen und Auszubildende können sich bei der Industrie- und Handelskammer über die neugestalteten Ausbildungsberufe informieren. Einen ersten Einblick erhalten die Gastronomen bereits zu einem Arbeitstreffen der HOGA-Unternehmer am 31.03.2022 im Lehrhotel der Fördergesellschaft für berufliche Bildung Plauen-Vogtland e. V. in Plauen.

Durch die neuen Inhalte und die zeitgemäße Ausrichtung können die neuen Berufe einen guten Beitrag leisten, um dem Mangel an Fachkräften in der Gastronomie zu begegnen.