PM 17 | 08.02.2022

Preise, Engpässe und Corona bringen Aufschwung zum Erliegen

IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2022

Der im Frühsommer letzten Jahres gestartete Aufschwung ist vorerst gestoppt. Die regionale Konjunktur muss zum Jahresbeginn 2022 einen erneuten Rückschlag verkraften. Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu den Geschäftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, fällt auf 109 Punkte, nach 121 Punkten in der Vorumfrage.
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Damit bleibt die Stimmung zwar besser als im Corona-Lockdown im letzten Winter, allerdings nehmen neben den pandemiebedingten Umsatzausfällen die kostenseitigen Belastungen deutlich zu.
„Neben Corona verhageln Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten, aber auch steigende Arbeitskosten sowie Versorgungs- und Fachkräfteengpässe die Geschäfte der Unternehmen im Kammerbezirk,“
so fasst Dr. h. c. Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz, die aktuelle Situation zusammen.

Von erheblichen Preisanstiegen in diesen Bereichen sowie bei der Energie berichten sachsenweit mehr als die Hälfte der Unternehmen, in Südwestsachsen sind es sogar drei von vier Unternehmen. Bei 40 Prozent (Sachsen: rund ein Drittel) traten erhebliche Lieferschwierigkeiten auf. Darüber hinaus belasten explodierende Energiepreise die Geschäfte.
„Trotz aktuell zurückhaltender Prognosen bin ich überzeugt, dass wir im 2. Quartal wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden“,
so Pfortner weiter.
Dafür ist jedoch ein weiterer Abbau der Corona-Beschränkungen und der Versorgungsengpässe nötig. Durch Steuer- und Abgabensenkungen muss die Bundesregierung aber auch schnellstens die explodierenden Strom- und Gaspreise dämpfen.

Hintergrund
An der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligten sich im Bezirk der IHK Chemnitz 540 Unternehmen mit rund 25.000 Beschäftigten aus den Bereichen Industrie, Baugewerbe, Dienstleistungen, Einzelhandel, Großhandel, Gastronomie, Tourismus und Verkehrsgewerbe. Die Befragung fand vom 13.12.2021 bis 12.01.2022 statt.

Im gleichen Zeitraum fand die Konjunkturumfrage der sächsischen Industrie- und Handelskammern statt.

Ansprechpartner im Fachbereich:
Martin Witschaß,
Referatsleiter Standortanalyse/Arbeitsmarktpolitik
Telefon 0371/6900-1250