PM 16 | 07.02.2022

Erfolgreich über alle Umbrüche und Zeitläufe hinweg

Am 8. Februar 1972, vor genau 50 Jahren, veranlasste die DDR die Umwandlung aller verbliebenen privaten und halbstaatlichen Unternehmen in volkseigene Betriebe. Auch im Bezirk der heutigen IHK Chemnitz waren zahllose Betriebe betroffen.
Die Stiftung Familienunternehmen erinnert in ihrer Pressemeldung an diesen Schlag gegen Marktwirtschaft und privates Unternehmertum. Sie lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die menschliche Schicksale und Dramen in den Betrieben anschaulich werden lassen. Knapp zwei Jahrzehnte später hatten staatlicher Dirigismus und Planwirtschaft buchstäblich abgewirtschaftet.
Nach der Wende konnten zahlreiche Unternehmer ihre Betriebe zurückerobern und erfolgreich weiterentwickeln. Beispiele sind etwa der Verpackungsspezialist Mugler Masterpack in Crimmitschau, die Dr. Gühring KG (Fräs-, Gewinde- und Bohrwerkzeuge) in Chemnitz, die C.H. Müller GmbH (Automotive) in Heinsdorfergrund, die Wendt & Kühn KG (Holzfiguren, Spieldosen) in Grünhainichen  oder die Zenner Ventilatoren GmbH in Olbernhau.
Insgesamt hat sich der Kammerbezirk Chemnitz innerhalb der vergangen 30 Jahre gut entwickelt. Seit Mitte der 1990er Jahre kommt die wirtschaftliche Angleichung kontinuierlich voran. Seit 2010 ist die Wirtschaftskraft je Erwerbstätigen um rund ein Drittel gestiegen.
Die Beschäftigungsquote im Wirtschaftsraum Chemnitz gehört mit 67 % im deutschlandweiten Vergleich zu den höchsten. Das liegt auch an dem hohen Anteil der Frauen in Beschäftigung (ebenfalls 67 %). Aktuell beträgt die Wirtschaftskraft je Erwerbstätigen im Kammerbezirk rund 80 Prozent des Bundesdurchschnitts. Bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft erreicht die Region 88 Prozent des bundesdeutschen Durchschnitts.
In der traditionellen Industrieregion dominiert weiterhin das Produzierende Gewerbe die Umsätze. Rund ein Viertel der Wirtschaftsleistung wird von der Industrie erwirtschaftet, deutlich mehr als in Deutschland insgesamt. Schlüsselbranchen sind dabei die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Metallindustrie. In den letzten Jahren bauten vor allem die Elektro- und Mikrosystemtechnik ihre Umsätze aus.
Doch nicht nur im industriellen Sektor sind Erfolge zu verzeichnen, sondern vor allem im Dienstleistungssektor. Dieser Bereich weist die größte Wirtschaftsleistung und die höchste Erwerbstätigenzahl auf. Zahlreiche innovative Dienstleister sowie Bau, Handel, Verkehr und Gastgewerbe stellen damit wichtige Pfeiler der regionalen Wirtschaft dar.